Bewertung:

Das Buch „Double Negative“ von Ivan Vladislavić ist ein fiktionalisiertes Memoirenbuch, das die Reise von Neville Lister, einem jungen Fotografen, durch das Leben während und nach der Apartheid in Südafrika beschreibt. Das Buch verbindet wortgewandte Beschreibungen der sich wandelnden Landschaft Südafrikas mit einer Erzählung über persönliches Wachstum, auch wenn die Leser feststellen, dass es stark auf Metaphern und eine flache Charakterentwicklung angewiesen ist.
Vorteile:Gut geschrieben und ehrlich, mit reichen Beschreibungen von Johannesburg und einer fesselnden Erzählung. Die Fähigkeit der Autorin, rhetorische Mittel und Metaphern zu verwenden, verleiht dem Buch Tiefe und schafft ein lebendiges Bild der Erfahrungen des Protagonisten. Die Geschichte zeigt eine einzigartige Perspektive auf das Südafrika nach der Apartheid und wird als ein wichtiges und mutiges Werk angesehen.
Nachteile:Kritiker erwähnen Probleme mit der Charakterentwicklung und beschreiben die Handlung und die Figuren als flach und wenig komplex. Der häufige Gebrauch von Metaphern wird von einigen Lesern als übertrieben empfunden und schmälert das Vergnügen an der Erzählung insgesamt. Einige empfanden den wertenden Ton gegenüber bestimmten Figuren als abstoßend.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Double Negative
Der Aussteiger Neville Lister begleitet den renommierten Fotografen Saul Auerbach einen Tag lang, um eine Lektion fürs Leben zu lernen.
Sie spielen ein Spiel: Von einem Hügel oberhalb von Johannesburg suchen sie sich drei Häuser aus und beschließen, auf der Suche nach einer Geschichte an deren Türen zu klopfen. Auerbachs Bilder von den ersten beiden werden zu klassischen Porträts, aber bald verblasst das Licht.
Lister erreicht das dritte Haus erst Jahrzehnte später und kehrt in das Südafrika nach der Apartheid und in ein Johannesburg zurück, das sich bis zur Unkenntlichkeit verändert hat. Wie lebt man, wenn man von seinem Geburtsort entfremdet ist? Was verliert man, wenn man nicht mehr verloren ist? Double Negative ist ein subtiles Triptychon, das das gewöhnliche Leben von Neville Lister während Südafrikas außergewöhnlicher Revolution einfängt.
Ivan Vladislavic legt die Momente nebeneinander wie Fotografien auf einen Tisch. Er zeichnet ein klares Bild einer Stadt und ihrer vielen Leben durch Reflexionen über Erinnerung, Kunst und das, wonach wir wirklich suchen sollten.