
Drifting - Architecture and Migrancy
In diesen Zeiten der Globalisierung müssen wir uns mit immer spürbareren Strömen von Kapital, Ideen, Bildern, Waren, Technologie und Menschen auseinandersetzen. Diese Ströme scheinen die Orte, die wir uns immer als unverwechselbar und stabil vorgestellt haben, unter Druck zu setzen, zu durchbrechen und manchmal sogar zu zerstückeln. Dieses Buch konzentriert sich auf das Zusammenspiel von zwei Elementen in dieser zeitgenössischen Situation. Das erste ist die Idee eines Ortes, den wir uns als unverwechselbar und stabil vorstellen. Diese Idee wird anhand der Architektur erforscht, der Institution, die im Westen die Verantwortung für die Vorstellung und Produktion von Orten in diesem Sinne übernommen hat. Das zweite Element ist eine besondere Art von globalen Strömen, nämlich die Menschenströme von Einwanderern, Flüchtlingen, Exilanten, Gastarbeitern und anderen Migrantengruppen. In diesem Buch werden die Überschneidungen zwischen den Architekturen von Orten und den Migrationsströmen sorgfältig untersucht. Dabei geht es weder darum, die Idee des Ortes zu verteidigen, noch sein Ende zu beklagen. Vielmehr ist dieses Buch eine Erkundung der oft komplexen und unorthodoxen Wohnformen, die gerade aus den Ruinen der Idee des Ortes entstehen. Diese Erkundung stützt sich auf kritische Analysen von Architektur und Urbanismus sowie deren Darstellung in Medien wie dem Film.
Das Buch wird empirisch durch eine Reihe von sich überschneidenden und überlappenden Lebensläufen angeregt, die von Hongkong nach Kanada, Australien und Deutschland führen.
Von Südeuropa nach Australien.
Von Großbritannien nach Indien, Kanada und Neuseeland.
Von Südostasien über die pazifischen Inseln bis nach Neuseeland.
Und von Lateinamerika und Ostasien in die Vereinigten Staaten. Doch jeder erörterte geografische Kontext stellt nur einen Punkt innerhalb eines umfassenderen Bewegungsmusters dar, das auch andere Orte einbezieht und so das eigentliche Verhängnis einer einheitlichen geografischen Logik signalisiert.