Bewertung:

Das Buch bietet eine nuancierte Darstellung von Drop City, der ersten Hippie-Kommune in Amerika, und konzentriert sich auf ihren Aufstieg, ihren gesellschaftlichen Kontext und ihren schließlichen Untergang. Es erforscht die kulturellen Kräfte, die die Ära umgeben, insbesondere in Bezug auf den Vietnamkrieg, während es persönliche Erzählungen und historische Kommentare miteinander verbindet.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert, temporeich und fesselnd
⬤ aufschlussreiche Interviews mit dem Gründer sorgen für Tiefe
⬤ kontextualisiert das Hippie-Phänomen effektiv und kritisiert die Naivität dieser Ära
⬤ humorvoll und informativ, ansprechend für Leser, die sich für amerikanische Geschichte interessieren.
⬤ Einige Teile sind langsam
⬤ es fehlt an Tiefe über das tägliche Leben in Drop City
⬤ gemischte Gefühle über den Einfluss der Kommune, wobei ein Rezensent sich enttäuscht fühlte und meinte, dass eine optimistischere Erzählung gefehlt hätte.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Droppers: America's First Hippie Commune, Drop City
Sex, Drogen und Rock 'n' Roll. In der allgemeinen Vorstellung scheinen diese Worte die Atmosphäre der Hippie-Kommunen der 1960er Jahre zu beschreiben. Doch als 1965 außerhalb von Trinidad, Colorado, die erste Hippie-Kommune gegründet wurde, war das Ziel nicht eine einzige lange Party, sondern eine neue Gesellschaft, die Leben und Kunst miteinander verbindet. In Droppers zeichnet Mark Matthews den Aufstieg und Fall dieser utopischen Gemeinschaft nach und erforscht die Ziele, die hinter ihrer Gründung standen, sowie die Faktoren, die schließlich zu ihrer Auflösung führten.
Auf der Suche nach einer Zuflucht vor der erzwungenen gesellschaftlichen Konformität, den Wirren des Rassenkonflikts und dem Vietnamkrieg wollten der Künstler Eugene Bernofsky und andere Gründer von Drop City ein Umfeld schaffen, das sowohl Gleichheit als auch persönliche Autonomie fördern sollte. Diese hohen Ideale waren jedoch angesichts des äußeren Drucks und der internen Spaltungen immer schwerer aufrecht zu erhalten.
In einem ausgelassenen, rasanten Stil beschreibt Matthews anschaulich den anfänglichen Enthusiasmus der Drop City-Gründer, als Bernofsky und seine Freunde eine Stadt in der Wüste buchstäblich aus dem "Schutt der Gesellschaft" errichteten. Mit der Zeit litt Drop City unter der Aufmerksamkeit der Medien, der Ablenkung durch Besucher und der Ankunft neuer Bewohner, die die Ideale der Gründer nicht teilten.
Matthews stützt seine Darstellung auf zahlreiche Interviews mit Bernofsky und anderen Bewohnern sowie auf schriftliche Quellen. Er erklärt Drop City im Kontext der Entwicklung der Gegenkultur und der amerikanischen Tradition utopischer Gemeinschaften und zeichnet so ein unvergessliches Bild eines weitgehend missverstandenen Phänomens der amerikanischen Geschichte.