Bewertung:

Bleak House von Charles Dickens gilt als ein monumentales Werk mit einer komplizierten Handlung, einprägsamen Charakteren und einem reichhaltigen sozialen Kommentar zum Rechtssystem im viktorianischen England. Viele Leserinnen und Leser schätzen die episodenhafte Struktur und die Möglichkeit, sich durch Diskussionen oder sorgfältiges Lesen intensiv mit dem Text auseinanderzusetzen. Der Umfang und die Komplexität des Buches können jedoch entmutigend sein, und manche Leser haben Mühe, den Überblick über die zahlreichen Figuren und Handlungsstränge zu behalten.
Vorteile:⬤ Fesselnde und zum Nachdenken anregende Erzählung, die Einblicke in die menschliche Natur und das Rechtssystem bietet.
⬤ Starke Charakterisierung mit einer Vielzahl von einprägsamen und farbenfrohen Figuren.
⬤ Schöne, reichhaltige Sprache, die Schauplätze und Emotionen anschaulich beschreibt.
⬤ Das Format des Buches ermöglicht ein einzigartiges Leseerlebnis, insbesondere durch den Ansatz „Kapitel pro Tag“.
⬤ Historische Tiefe und soziale Kommentare, die sich auf aktuelle Themen beziehen.
⬤ Die Länge und Komplexität des Buches macht es für manche Leser einschüchternd.
⬤ Es ist schwierig, den Überblick über die vielen Figuren zu behalten, was den Erzählfluss stören kann.
⬤ Einige Ausgaben haben Druckprobleme, z. B. kleine Schrift und schlechte Bindung.
⬤ Der episodische Charakter des Buches kann zu einer langsamen ersten Hälfte führen, bevor die Handlung an Schwung gewinnt.
⬤ Themen und Charakterdynamik können sich für moderne Leser veraltet oder unangenehm anfühlen.
(basierend auf 887 Leserbewertungen)
Bleak House
Der unendliche Fall Jarndyce und Jarndyce dauert schon so lange an, dass er in Juristenkreisen zum Gegenstand der Belustigung geworden ist und denjenigen, die sich beruflich damit befassen, großen Gewinn bringt. In seinem unerbittlichen Griff - zusammen mit einem Querschnitt der mittelviktorianischen Gesellschaft, vom Baron bis zum Straßenkehrer - befinden sich zwei Mündel des Gerichts, Ada Clare und Richard Carstone, die zusammen mit der selbstlosen Esther Summerson von dem gütigen Philanthropen John Jarndyce, dem Besitzer des gleichnamigen Bleak House, aufgenommen werden.
Doch während die juristische Maschinerie erbarmungslos weiterläuft, scheint der quixotische, aber glücklose Richard, der entschlossen ist, den Rechtsstreit ein für alle Mal zu lösen, unter ihrer Last zu erdrücken, während Esther ein schockierendes Geheimnis über ihre eigene Vergangenheit aufdeckt. Andernorts werden andere zu immer abscheulicheren Taten getrieben, darunter Erpressung - und sogar Mord.
Dieses düstere, komplexe und kompliziert gezeichnete Buch, das zum Teil als Gesellschaftssatire und - mit der Einführung des unermüdlichen Polizeiermittlers Mr. Bucket - zum Teil als Prototyp des Detektivgenres gilt, wird von vielen sowohl als Dickens' größtes Werk als auch als der beste Roman des viktorianischen Zeitalters angesehen.