
Dynastic Democracy: Political Families of Thailand
Die politische Geschichte Thailands seit dem Sturz der absoluten Monarchie im Jahr 1932 wird üblicherweise als eine lange Reihe von Volkskämpfen für die repräsentative Demokratie und gegen die autoritäre Militärherrschaft interpretiert. Yoshinori Nishizaki vertritt die Ansicht, dass diese Geschichte besser als ein Kampf elitärer politischer Familien für und gegen die "dynastische Demokratie" verstanden werden kann - eine Form der Demokratie, die durch die patrimoniale Weitergabe der Macht zwischen Mitgliedern ausgewählter Herrscherfamilien gekennzeichnet ist.
Dynastic Democracy geht davon aus, dass es diese familienbasierten Kämpfe um die politische Vorherrschaft sind, die der turbulenten Politik Thailands zugrunde liegen, einem Land, das im Laufe des letzten Jahrhunderts nicht weniger als zweiundzwanzig Staatsstreiche erlebt hat. Anhand von Primärquellen in thailändischer Sprache, darunter Vermögensdokumente und Einäscherungsbände für verstorbene Politiker und ihre Angehörigen, zeichnet Nishizaki die komplizierten Bluts- und Heiratsverbindungen zwischen Thailands politischen Familien nach. Diese Familien lassen sich in zwei Kategorien einteilen: einflussreiche bürgerliche Familien, die seit 1932 Parlamentssitze innehaben und den Kern der dynastischen Demokratie Thailands bilden, und Familien der Oberschicht, die mit der königlichen Familie verwandt oder ideologisch mit ihr verbunden sind und die dynastische Demokratie wiederholt durch Putsche, Verfassungsänderungen und andere politische Manöver in Frage gestellt haben.
Nishizakis Untersuchung der dynastischen Demokratie veranschaulicht, wie der demokratische Pluralismus in Thailand immer wieder unterdrückt wurde, zum Nachteil der einfachen Bürger. Dynastische Demokratie untermauert eine weithin anerkannte, aber bisher empirisch nicht belegte Facette der thailändischen politischen Geschichte - dass in der thailändischen Politik die Familie zählt.