Bewertung:

Das Buch „Keeping Corner“ erzählt die Geschichte von Leela, einem jungen indischen Mädchen, das in den frühen 1900er Jahren zur Zeit des Aufstiegs von Gandhi als Witwe lebt. Das Buch befasst sich mit kulturellen Bräuchen, insbesondere mit den Herausforderungen, mit denen Witwen in Indien konfrontiert sind, sowie mit dem historischen Kontext, in dem diese Praktiken stehen. Während das Buch für seinen Einblick in die indische Kultur gelobt wird und für junge Leser geeignet ist, erhalten die Sprache und die emotionale Tiefe des Buches gemischte Kritiken.
Vorteile:⬤ Bietet einen faszinierenden Einblick in die indische Kultur und Geschichte zur Zeit Gandhis.
⬤ Bietet eine Coming-of-Age-Geschichte, die für junge Leser geeignet ist und ihr Verständnis für verschiedene Bräuche fördert.
⬤ Positive Darstellung von Leelas Entwicklung und Bildung, die die Bildungschancen für Mädchen hervorhebt.
⬤ Die Erzählung ist fesselnd und informativ und regt zu Diskussionen über kulturelle Unterschiede an.
⬤ Die klare Darstellung der Herausforderungen, mit denen junge Witwen konfrontiert sind, führt zu mehr Empathie und Verständnis.
⬤ Die Sprache des Buches wird als schwierig und etwas veraltet angesehen und erfordert für manche Leser eine Übersetzung.
⬤ In einigen Rezensionen wird ein Mangel an emotionaler Tiefe bemängelt, wodurch sich die Geschichte flach anfühlt.
⬤ Die beschriebenen historischen Bräuche könnten für moderne Leser schockierend oder schwer zu akzeptieren sein.
⬤ Die härteren Realitäten des Witwenstandes in dieser Zeit werden für ein junges Publikum abgemildert, das die härteren Wahrheiten möglicherweise nicht wiedergibt.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
Keeping Corner
Ba nahm die goldenen Armreifen von meinen Handgelenken ab. Die goldenen Armbänder waren schlicht, so dass es mir nichts ausmachte, sie abzunehmen, aber ich liebte es, meine Milchglas-Armbänder und die Lakkh-Armbänder zu tragen.
Eine Witwe darf keinen Armreif tragen, sagte sie. Sie sind ein Zeichen des Glücks einer Frau. Wenn dein Mann stirbt, ist es vorbei.
Und wenn mein Glück zurückkommt?
Das tut es nicht.
Die zwölfjährige Leela, hübsch wie ein Pfau, war ihr ganzes Leben lang verwöhnt worden. Sie interessiert sich nicht für die Schule und nimmt kaum Notiz von den wachsenden Unruhen zwischen den britischen Kolonisten und ihren eigenen Landsleuten. Warum sollte sie auch? Ihre Zukunft ist seit ihrer Verlobung im Alter von zwei Jahren und ihrer Heirat mit neun Jahren geplant. Leelas ganzes Leben ändert sich jedoch, als ihr Mann stirbt. Von ihr wird nun erwartet, dass sie sich wie eine richtige Witwe verhält: Sie rasiert sich den Kopf und tauscht ihre juwelenbesetzten Saris gegen raue, erdfarbene ein. Leela gilt nun als Unglücksrabe und muss sich ein Jahr lang in ihrem Haus einschließen, um sich auf ein Leben der Trauer um einen Jungen vorzubereiten, den sie kaum kannte.
Als ihre Lehrerin von ihrem Schicksal erfährt, bietet sie Leela Unterricht zu Hause an. Zum ersten Mal öffnet Leela trotz ihrer Gefangenschaft ihre Augen für die sich verändernde Welt um sie herum. Indien leidet unter einer schweren Dürre, und die Bauern sind nicht in der Lage, Steuern an die Briten zu zahlen. Sie erfährt von einem neuen Anführer des Volkes, einem Mann namens Gandhi, der eine politische Bewegung ins Leben ruft und Satyagraha praktiziert - gewaltlosen Protest gegen die Kolonialherren und das Kastensystem. Die stille Kraft des Satyagraha könnte ihr Land befreien. Könnte sie denselben Weg einschlagen, um sich selbst zu befreien?