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Ecstasy in the Classroom: Trance, Self, and the Academic Profession in Medieval Paris
Können ekstatische Erfahrungen mit den akademischen Instrumenten der rationalen Forschung untersucht werden? Welche Arten von religiöser Erleuchtung erfahren akademisch geprägte Menschen? Und was ist die spezifische Natur der Gotteserkenntnis, der sich die Universitätstheologen des Mittelalters erfreuten, im Vergleich zu anderen Formen der Gotteserkenntnis wie Entrückung, Prophezeiung, der seligen Vision oder dem einfachen Glauben? Ecstasy in the Classroom erforscht die Schnittstelle zwischen akademischer Theologie und ekstatischer Erfahrung in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, den prägenden Jahren in der Geschichte der Universität von Paris, der "Quelle des Wissens" im mittelalterlichen Europa.
Sie berücksichtigt wenig bekannte Texte von Wilhelm von Auxerre, Philipp dem Kanzler, Wilhelm von Auvergne, Alexander von Hales und anderen Theologen dieser Gemeinschaft und erstellt so ein Gruppenporträt eines gelehrten Diskurses. Das Buch verfolgt drei Ziele.
Erstens soll der scholastische Diskurs über die Entrückung und andere Formen der Erkenntnis in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts dargestellt und analysiert werden. Jahrhunderts zu erfassen und zu analysieren. Zweitens geht es darum, die Wahrnehmung des Selbst, die diese Modi implizieren, zu erklären: die Möglichkeit der Verwandlung und die komplexe Struktur der Seele und ihrer Gewohnheiten.
Drittens sollen diese Diskussionen als ein Fenster zu den Schwierigkeiten einer neu entstehenden Gemeinschaft mittelalterlicher Fachleute gelesen werden, um so grundlegende Spannungen in der entstehenden akademischen Kultur und ihrem sozialen und kulturellen Kontext zu erhellen. Durch die Gegenüberstellung von scholastischen Fragen mit Szenen zeitgenössischer höfischer Romanzen und der Lektüre von Aristoteles' Analytik neben hagiographischen Anekdoten stellt Ecstasy in the Classroom die oft starren historiographischen Grenzen zwischen scholastischem Denken und seinem institutionellen und kulturellen Kontext in Frage.