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Spouses & Other Crimes
Spouses & Other Crime
In dieser witzig betitelten, karriereübergreifenden Sammlung deckt Andrew Coburn die Kompromisse und Motivationen auf, die uns stolpernd durch den Sumpf des täglichen Lebens treiben, sei es in den Niederungen der Heimatstädte oder draußen in der weiten Welt. Wir beginnen mit einer Geschichte aus einer Kleinstadt in den 1960er Jahren, einer beunruhigenden Geschichte, die sich in jedes beliebige Jahrzehnt und überallhin übertragen lässt. Die Sichtweise eines 12-jährigen Jungen geht nahtlos in die des zum Mann gewordenen Jungen über, der feststellen muss, dass die Vergangenheit zurückkehrt und eine schreckliche Zäsur droht. Der titelgebende Anti-Held Charlie, einst "ein fünfzigjähriger Ausrutscher, spröde und vogelartig, geschaffen, wie es scheint, aus zerkauten Hühnerknochen", kehrt auf erschreckende Weise zurück: "jetzt mit Zucker überzogen, mit kleinen blauen Augen wie die eines Perversen.".
Coburn nimmt uns mit auf eine Reise mit bestenfalls fragwürdigen Motiven. Zerbrochene Träume, befleckte Kriegsgeschichten, Hoffnungsschimmer, die sich um ein Familientreffen ranken - das ist das menschliche Leben, wie wir es kennen. Unsere letzte Station ist die rätselhafte "Pflaumeninsel", wo sich wortkarge Männer zum sinnlosen Fischen treffen. Es ist eine abschließende Vignette, die so viel andeutet und so viele Fragen zurücklässt, die an unseren Gehirnen nagen. Vielleicht liegt die Lösung in der Entscheidung, die wir jeden Tag treffen, in der einfachen Aufforderung: "Mach weiter, mein Sohn.".
Dies ist eine längst überfällige Zusammenstellung einiger der besten Kurzgeschichten eines der stilvollsten Schriftsteller Amerikas. Vorsichtig eintauchen, langsam und genüsslich verdauen.
--Allen Ashley.
Essayist, preisgekrönter Londoner Anthologe.