
One China, Many Taiwans: The Geopolitics of Cross-Strait Tourism
Ein China, viele Taiwans“ zeigt, wie der Tourismus das Territorium verändert. 2008, als die Volksrepublik China mehr als tausend Raketen auf die Straße von Taiwan richtete, schickte sie mit Unterstützung taiwanesischer Politiker und Geschäftsleute Millionen von Touristen in die gleiche Richtung.
Im Gegensatz zu den Bemühungen der Volksrepublik China, den Tourismus zu nutzen, um Taiwan in ein imaginäres Ein-China einzugliedern, verschärfte der Tourismus die Spannungen zwischen den beiden Staaten, polarisierte die taiwanesische Gesellschaft und trieb die Stimmung in der taiwanesischen Bevölkerung weiter in Richtung Unterstützung der nationalen Selbstbestimmung. Folglich wurde Taiwan für chinesische Touristengruppen als Teil Chinas dargestellt und nicht als Ort des täglichen Lebens erlebt.
Die nationale Identität Taiwans wurde immer pluralistischer, so dass nicht nur ein oder zwei, sondern viele Taiwans nebeneinander existierten, selbst als das Land einer existenziellen militärischen Bedrohung ausgesetzt war. Ian Rowens Betrachtung des Tourismus als politische Technologie bietet Sozialwissenschaftlern und Gebietsexperten einen neuen Blickwinkel, um die Auswirkungen des chinesischen Tourismus zu untersuchen, der nicht nur in der Region, sondern weltweit immer mehr an Bedeutung gewinnt.