Bewertung:

Akhil Sharmas „Ein gehorsamer Vater“ ist eine komplexe Erzählung, die beunruhigende Themen wie Sünde, Verrat und familiäre Beziehungen im Kontext der indischen Gesellschaft erkundet. Das Buch, das gegenüber der Originalausgabe überarbeitet wurde, zeichnet sich durch seinen kraftvollen Schreibstil und die Tiefe der Charaktere aus, auch wenn die Thematik für manche Leser verstörend sein kann. Einige loben die Prosa, während andere die Geschichte und ihren Protagonisten als abstoßend empfinden. Der politische Hintergrund und die Schilderung des indischen Lebens verleihen der Erzählung zusätzliche Ebenen, die sie fesselnd, aber auch unangenehm machen.
Vorteile:⬤ Gut geschriebene und fesselnde Prosa.
⬤ Tiefgründige Charaktererforschung und emotionale Tiefe.
⬤ Beschäftigt sich mit schwierigen Themen wie Sünde und Sühne.
⬤ Reichhaltige Darstellung der indischen Kultur und Politik.
⬤ Die Überarbeitung gegenüber der Originalausgabe hat die Erzählung verbessert.
⬤ Verstörende Thematik, die möglicherweise nicht für alle Leser geeignet ist.
⬤ Der Protagonist ist unsympathisch und moralisch verwerflich.
⬤ Manche finden die politischen Kommentare ermüdend oder ablenkend.
⬤ Die ursprüngliche Ausgabe wurde von einigen Lesern als lang und schwer zu verstehen empfunden.
(basierend auf 58 Leserbewertungen)
An Obedient Father
Überarbeitet und mit einem neuen Vorwort der Autorin kehrt dieser kompromisslose Roman zurück, kraftvoller als je zuvor: „Ein Porträt eines Landes, das von Rachefeldzügen und Bestechung verwüstet ist, dessen öffentliche Räume von den Klagen religiöser Fanatiker erfüllt sind und dessen private Räume unaussprechlichen Schmerz verbergen.“ (Hilary Mantel, New York Review of Books )
Mit An Obedient Father wurde eine der meistbewunderten Stimmen der zeitgenössischen Belletristik vorgestellt. Das Buch spielt in den 1990er Jahren in Delhi und erzählt die Geschichte eines unfähigen Bürokraten, der in Korruption verstrickt ist, und seiner Tochter, die als einzige das wahre Ausmaß seiner Verbrechen kennt.
In Indien wurde der Roman wegen seiner freimütigen Darstellung des Kindesmissbrauchs kritisiert, während er anderswo für sein Mitgefühl und für eine Handlung, die das Häusliche mit dem Politischen, die Tragödie mit der Farce vermengt, gelobt wurde. Doch wie Akhil Sharma in seinem Vorwort zu dieser Neuausgabe schreibt, wurde er von dem verfolgt, was er als Mängel des Buches ansah: Fast zwanzig Jahre später kehrte er zurück, um sich ihnen zu stellen. Das Ergebnis ist eine schlankere, sicherere Version mit noch größerer Kraft.