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An Orderly Mess
Auslöser für dieses Buch waren die jüngsten geopolitischen Verschiebungen und die Hinwendung zu einer angeblich postfaktischen Ära. „An Orderly Mess“ liefert eine zeitgemäße Diagnose der gegenwärtigen Auflösung der modernen Ordnung und hebt gleichzeitig die Chancen der Unordnung hervor.
Der Essay konzentriert sich auf die zeitlichen und räumlichen Dimensionen, in denen Unordnung heute sichtbar wird: gebrochene Zeitlinien und fragmentierte Räume. Die Unordnung wird von einer Verwischung der von der Moderne ererbten Weltordnungen eingerahmt. Vor dem Hintergrund der rasanten Digitalisierung befinden wir uns möglicherweise erneut in einer Phase des Übergangs zu neuen Formen der Weltordnung.
Der Fokus auf Messiness zeigt die unterschiedlichen Muster von Ordnung und Unordnung auf, die dem aktuellen Übergangsprozess zugrunde liegen. In der zweiten Hälfte des Bandes greift die Autorin auf ihr 1989 erschienenes Buch über die Eigenzeit zurück, in dem sie untersuchte, wie moderne Menschen die Zeit erleben bzw.
ihr ausgesetzt sind. Ein Vierteljahrhundert später stellt sie fest, dass die neuen Erfindungen der Technik die traditionelle Bedeutung der Zeit (und auch des Raums) noch mehr in Frage stellen und die Ungleichzeitigkeit der menschlichen Existenz noch verstärken.
Heute bringen kleine Geräte die mediale Eigenzeit auf die Fingerspitzen: die Zeit, die man für sich hat, um sie mit den Abwesenden zu verbringen. Die Vergangenheit ist geschrumpft und die Gegenwart dehnt sich in die Zukunft aus: „Es gibt keine vorherbestimmte Zukunft, nur eine Zukunft, die ebenso radikal offen wie inhärent ungewiss ist.“.