Bewertung:

Das Buch gibt einen Überblick über den Übergang von der Mode-1- zur Mode-2-Wissenschaft und hebt die zunehmende Interdisziplinarität, die zielorientierte Forschung und die Diversifizierung der Forschungsfinanzierung hervor. Es plädiert für einen Wandel in der öffentlichen Sphäre und schlägt vor, dass wissenschaftspolitische Entscheidungen jetzt ein breiteres öffentliches Engagement und Verständnis erfordern, was zu einem demokratischeren Prozess der Schaffung von gesellschaftlich robustem Wissen führt.
Vorteile:Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über die jüngsten Veränderungen in Wissenschaft und Technologie und unterstreicht die Bedeutung des öffentlichen Engagements bei wissenschaftlichen Entscheidungen. Es führt in das Konzept des sozial verteilten Fachwissens ein und erörtert die Komplexität und den demokratischen Charakter der heutigen Entscheidungsprozesse.
Nachteile:Dem Buch fehlt es an konkreten Beispielen und Referenzen, was seiner Glaubwürdigkeit abträglich sein kann. Sein breiter und unspezifischer Stil kann als irreführend angesehen werden, und einige Leser könnten den vereinfachenden Vorher-Nachher-Ansatz als unbefriedigend empfinden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Re-Thinking Science: Knowledge and the Public in an Age of Uncertainty
Re-Thinking Science stellt die dynamische Beziehung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft dar. Obwohl sich die Beweise für eine viel engere, interaktive Beziehung zwischen Gesellschaft und Wissenschaft häufen, scheint sich die derzeitige Debatte immer noch um die Notwendigkeit zu drehen, eine "Linie" zu ziehen, um sie abzugrenzen. Nach wie vor herrscht die Auffassung vor, dass die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in eine Richtung läuft, während die Art und Weise, wie die Gesellschaft mit der Wissenschaft kommuniziert, kaum beachtet wird.
Die Autoren argumentieren, dass die Veränderungen in der Gesellschaft eine solche Kommunikation sowohl wahrscheinlicher als auch zahlreicher machen, und dass dies die Wissenschaft nicht nur in ihren Forschungspraktiken und den sie unterstützenden Institutionen, sondern auch tief in ihrem epistemologischen Kern verändert. Um diese Veränderungen zu erklären, haben Nowotny, Scott und Gibbons einen offenen, dynamischen Rahmen entwickelt, um Wissenschaft neu zu denken.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Linie, die früher die Gesellschaft von der Wissenschaft abgrenzte, regelmäßig überschritten wird und dass die daraus resultierende engere Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft das Entstehen einer neuen Art von Wissenschaft signalisiert: kontextualisierte oder kontextsensitive Wissenschaft. Die Ko-Evolution zwischen Gesellschaft und Wissenschaft erfordert ein mehr oder weniger vollständiges Überdenken der Grundlage, auf der ein neuer Gesellschaftsvertrag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft aufgebaut werden könnte. In ihrer Diskussion stellen die Autoren einige der Elemente vor, aus denen dieser neue Gesellschaftsvertrag bestehen würde.