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Paragon of Excellence: Luther's Sermons on 1 Peter
Gelehrte beschreiben regelmäßig, wie Martin Luther den Büchern des Neuen Testaments den Vorrang gab, die seiner Meinung nach das Evangelium, das lebendige Wort Jesu Christi, am wahrsten repräsentierten. Luther verehrte das Johannesevangelium und die Paulusbriefe. Weniger bekannt ist die Bewunderung, die er für den Pastoralbrief 1 Petrus empfand. Dennis Ngiens sorgfältige Erläuterung rückt den 1. Petrusbrief ins Licht der lutherischen Bibelwissenschaft und zeigt, dass er für Luther neben dem Johannesevangelium und den Paulusbriefen als "wahrer Kern und Mark aller Bücher" galt.
Ngien weist karikierende Darstellungen zurück, nach denen Petrus auf halbem Weg durch die Apostelgeschichte verschwindet. Stattdessen zeigt Ngien, dass Petrus für Luther neben Johannes und Paulus als Meister der majestätischen Lehre von der Rechtfertigung steht. Luther beschreibt den 1. Petrusbrief mehrfach als "das Vorbild der Vortrefflichkeit" und "das wahre und reine Evangelium". Ngien verwendet die fünf Kapitel des Briefes als thematischen Rahmen, um die Tiefe und Breite der Wertschätzung zu beschreiben, die Luther für Petrus hatte.
Für Ngien stellen die Predigten über den 1. Petrus tatsächlich den umfassendsten frühen Ausdruck von Luthers reifem Denken dar und spiegeln die berufliche Reifung des Reformators als "Seelenpfleger" wider. Indem er Christus als Gabe und Beispiel verkündet, predigt 1 Petrus "echt evangelische Worte", die Luther halfen, seine Berufung als Theologe und, was noch wichtiger ist, als Pfarrer zu verstehen.