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A Whirlwind Passed Through Our Country: Lakota Voices of the Ghost Dance
Der Beginn der Geistertanz-Religion im Jahr 1890 war ein entscheidender Moment in der Geschichte der Lakota. Da diese Bewegung jedoch die Regierungsbeamten alarmierte und in dem berüchtigten Massaker am Wounded Knee an 250 Lakota-Männern, -Frauen und -Kindern gipfelte, wurde der Geistertanz in historischen Berichten meist aus der Perspektive der weißen Amerikaner beschrieben, die sich ihm widersetzten. In A Whirlwind Passed through Our Country gibt der Historiker Rani-Henrik Andersson den Lakotas stattdessen einen Resonanzboden, indem er die Vielfalt der Lakota-Stimmen zum Geistertanz zu jener Zeit vermittelt.
Während frühe Berichte den Geistertanz als militärische oder politische Bewegung darstellten, betont A Whirlwind Passed through Our Country seinen friedlichen Charakter und zeigt die Bandbreite der Ansichten der Lakota zu diesem Thema. Die mehr als hundert Berichte, die hier zusammengestellt wurden, zeigen, dass die Bewegung innerhalb der Lakota-Gesellschaft zu Reibereien führte, auch wenn sie einen echten religiösen Glauben förderte. Diese Berichte, von denen viele noch nie aus dem Lakota-Original übersetzt oder veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Botschaft des Geistertanzes bei den Lakotas über künstliche "progressive" und "nicht-progressive" Grenzen hinweg Anklang fand. Obwohl die Bewegung oft als rückständig und von der harten Realität des Lebens der Ureinwohner abgekoppelt kritisiert wurde, suchten die Anhänger des Geistertanzes tatsächlich nach neuen Wegen zum Überleben, wenn auch nicht nach denen, die sich die zeitgenössischen Weißen für sie vorstellten. Andersson schlägt vor, den Geistertanz als eine innovative Anpassung der Lakotas an die schwierige Situation, in der sie sich befanden, zu verstehen - und als eine Möglichkeit, einen Weg zu einem besseren Leben zu finden.
Durch die Darstellung der unterschiedlichen Ansichten der Lakota erweitert A Whirlwind Passed through Our Country die Geschichte des Geistertanzes und regt zu differenzierteren Interpretationen dieses bedeutenden Moments in der Geschichte der Lakota und Amerikas an.