Bewertung:

Die Rezensionen zeigen die große Enttäuschung unter den Lesern, die das Buch „Debt: The First 5,000 Years“ von David Graeber im Original gekauft hatten, um dann festzustellen, dass sie stattdessen eine gekürzte Analyse des Buches erhielten. Viele Rezensenten fühlten sich durch das Cover und die Beschreibung in die Irre geführt, was ihrer Meinung nach zu Verwirrung und Frustration über den Inhalt und den Wert des gekauften Artikels führte.
Vorteile:Die Analyse kann einige Einblicke bieten, da sie von Wissenschaftlern verfasst wurde. Außerdem ist das Originalbuch von David Graeber bei den Lesern, die die richtige Version erhalten haben, immer noch hoch angesehen.
Nachteile:Das Produkt ist irreführend, da viele Käufer den vollständigen Originaltext erwarteten, stattdessen aber eine Version mit einer kritischen Analyse erhielten. Rezensenten kritisieren, dass die Analyse nur einen geringen Mehrwert bietet, und werfen ihr vor, ein Betrug zu sein, mit dem die Verbraucher ausgenutzt werden sollen. Auch die Verwirrung über die korrekte Auflistung und Zuordnung der Bewertungen untergräbt das Vertrauen der Verbraucher.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
An Analysis of David Graeber's Debt: The First 5,000 Years
Die Verschuldung ist eines der großen Themen unserer Zeit, und das Verständnis der Art und Weise, wie sie nicht nur das Wirtschaftswachstum ankurbelt, sondern auch als Mittel zur Erzielung von Profit und zur Ausübung von Kontrolle genutzt werden kann, ist von zentraler Bedeutung, um zu verstehen, wie unsere Gesellschaft wirklich funktioniert.
David Graebers Beitrag zu dieser Debatte besteht darin, seine Ausbildung als Anthropologe auf das Verständnis eines Phänomens anzuwenden, das oft nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet wird. In dieser Hinsicht kann das Buch als ein gutes Beispiel für die Fähigkeit des kritischen Denkens, Probleme zu lösen, angesehen werden. Graebers Hauptziel ist es, das vorherrschende Narrativ zu untergraben, das Schulden als natürliches - und im Großen und Ganzen gesundes - Ergebnis der Entwicklung eines modernen Wirtschaftssystems betrachtet. Er stellt Beweise zusammen, die alternative Möglichkeiten unterstützen, und legt nahe, dass das Phänomen der Verschuldung nicht als Folge der Einführung des Geldes, sondern genau zur gleichen Zeit entstanden ist.
Dies wiederum erlaubt es Graeber, gegen die vorherrschende Vorstellung zu argumentieren, dass Wirtschaft und Staat grundsätzlich getrennte Einheiten sind. Vielmehr, so sagt er, „wurden beide zusammen geboren und waren schon immer miteinander verflochten“ - wobei Schulden ein Mittel zur Durchsetzung der Macht von Eliten und Staat sind. Für Graeber deutet diese Bewertung der Fakten auf eine starke potenzielle Lösung hin: Es sollte mehr Bereitschaft geben, Schulden zu erlassen, und eine stärkere Beteiligung der Öffentlichkeit an der Debatte über Schulden und ihre moralischen Implikationen.