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An Analysis of Eugene Genovese's Roll, Jordan, Roll: The World the Slaves Made
Die meisten Studien über die Sklaverei sind von Ideologie und Idealismus geprägt. Eugene Genovese wendet sich in seinem bahnbrechenden Buch gegen diese beiden Einflüsse. Er argumentiert nicht nur, dass alle ideologische Geschichte schlechte Geschichte ist - eine bemerkenswerte Aussage von einem bekennenden Marxisten -, sondern auch, dass die Sklaverei selbst nur verstanden werden kann, wenn Herr und Sklave gemeinsam und nicht getrennt voneinander untersucht werden.
Genoveses wichtigste Einsicht, die dieses Buch zu einem guten Beispiel für die Fähigkeit des kritischen Denkens zur Problemlösung macht, besteht darin, dass man die Institution der amerikanischen Sklaverei am besten versteht, wenn man weiß, warum sie genau so strukturiert war, wie sie war. Er sieht die Sklaverei als einen Prozess der ständigen Neuaushandlung von Machtverhältnissen, in dem die Herren danach strebten, ein Maximum an Arbeit aus ihren Sklaven herauszuholen, während die Sklaven danach strebten, die Anerkennung ihrer Menschlichkeit und die Fähigkeit zu erlangen, Elemente der Welt, in der sie zu leben gezwungen waren, zu gestalten.
Genoveses These ist nicht gänzlich originell - er adaptiert Gramscis Begriff der Hegemonie, um die Beziehung zwischen Herren und Sklaven neu zu interpretieren -, aber sie ist ein wichtiges Beispiel für die Vorteile, die es mit sich bringt, produktive neue Fragen zu Themen zu stellen, die zumindest oberflächlich betrachtet völlig offensichtlich zu sein scheinen. Indem sie sich auf die Sklavenkultur konzentriert, anstatt eine weitere Studie über den wirtschaftlichen Determinismus zu erstellen, gelingt es dieser umfangreichen Studie, eine Institution auf eine aufregende neue Weise neu zu konzipieren.