Bewertung:

Divining a Digital Future ist eine aufschlussreiche Untersuchung der Rolle der Anthropologie bei der Entwicklung von Technologien für das Internet der Dinge (IoT). Das Buch kritisiert die Annahmen des Ubiquitären Computings und unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses kultureller und sozialer Kontexte in der Technologieforschung. Es dient sowohl als soziologische Kritik als auch als Leitfaden für die multidisziplinäre Forschung und unterstreicht den Wert ethnografischer Ansätze bei der Technologieentwicklung.
Vorteile:Das Buch vermittelt ein tiefes Verständnis kultureller Überlegungen in der Technologieforschung, ist gut geschrieben und unterhaltsam zu lesen und wirft anregende Fragen zur Zukunft der Technologie auf. Es ist besonders wertvoll für diejenigen, die sich für Mensch-Computer-Interaktion, Sozialwissenschaften und Designpraktiken interessieren. Die Rezensenten schätzen den Schwerpunkt auf der Ethnografie und die wichtige Rolle der Anthropologen bei der Entwicklung von Technologien.
Nachteile:Einige Leser empfanden die endlosen Verweise auf akademische Arbeiten als frustrierend und waren der Meinung, dass sie besser organisiert hätten sein können. Das Buch enthält keine konkreten Vorhersagen über zukünftige Technologien und könnte Leser enttäuschen, die einen praktischen Leitfaden oder praktische Tipps suchen. Außerdem eröffnet es zwar Diskussionen über verschiedene wichtige Themen, aber einige Leser hätten sich mehr Tiefe bei bestimmten Verweisen und Konzepten gewünscht.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Divining a Digital Future: Mess and Mythology in Ubiquitous Computing
Eine soziotechnische Untersuchung des Ubiquitären Computings als Forschungsunternehmen und als gelebte Realität.
Ubiquitäres Computing (oder Ubicomp) ist die Bezeichnung für eine "dritte Welle" von Computertechnologien. Nach der Ära des Großrechners und des Desktop-PCs zeichnet sich Ubicomp durch kleine und leistungsstarke Computergeräte aus, die am Körper getragen werden oder in die Welt um uns herum eingebettet sind. Die Ubicomp-Forschungsagenda entstand in den späten 1980er Jahren bei Xerox PARC; heute ist eine Form dieser Vision für Millionen von Benutzern internetfähiger Telefone, GPS-Geräte, drahtloser Netzwerke und "intelligenter" Haushaltsgeräte Realität. In Divining a Digital Future erforschen der Informatiker Paul Dourish und die Kulturanthropologin Genevieve Bell die Vision, die das Ubiquitous-Computing-Forschungsprogramm angetrieben hat, und die zeitgenössischen Praktiken, die daraus entstanden sind - sowohl die motivierende Mythologie als auch die alltägliche Unordnung der gelebten Erfahrung.
Das Buch spiegelt den interdisziplinären Charakter der Zusammenarbeit der Autoren wider und nimmt die Notwendigkeit ernst, Ubicomp nicht nur technisch, sondern auch kulturell, sozial, politisch und wirtschaftlich zu verstehen. Dourish und Bell kartieren das Terrain des zeitgenössischen Ubiquitous Computing, sowohl in der Forschungsgemeinschaft als auch im täglichen Leben; sie untersuchen die vorherrschenden Erzählungen über Ubicomp zu Themen wie Infrastruktur, Mobilität, Privatsphäre und Häuslichkeit; und sie schlagen Richtungen für zukünftige Untersuchungen vor, insbesondere im Hinblick auf Methodik und konzeptionelle Grundlagen.