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A Question of Tradition: Women Poets in Yiddish, 1586-1987
In A Question of Tradition erforscht Kathryn Hellerstein die Rolle, die Dichterinnen bei der Herausbildung einer modernen jiddischen Literaturtradition gespielt haben. Frauen, die in jiddischer Sprache schrieben, werden außerhalb einer rasch schwindenden jiddischen Leserschaft kaum wahrgenommen.
Selbst in der Blütezeit der jiddischen Literatur wurden sie als Randfiguren betrachtet. Doch über vier Jahrhunderte lang schrieben und veröffentlichten Frauen jiddische Gedichte, die sich mit den Krisen der jüdischen Geschichte - von der Pest bis zum Holocaust - ebenso befassten wie mit den Herausforderungen und Freuden des täglichen Lebens: Gebet, Kunst, Freundschaft, Natur, Familie und Liebe. Durch genaue Lektüre und Übersetzungen der Gedichte von achtzehn Autorinnen und Autoren plädiert Hellerstein für eine neue Perspektive auf die Tradition der jiddischen Dichterinnen.
Eingerahmt von einer Betrachtung der 1928 von Ezra Korman herausgegebenen Anthologie von Dichterinnen, entwickelt Hellerstein eine Diskussion von Gedichten, die sich vom 16. bis zum 20.
Jahrhundert erstrecken, vom frühmodernen Prag und Krakau bis zum hochmodernen Warschau, New York und Kalifornien. Die Gedichte reichen von frühen konventionellen Andachten, wie einem Vorwort des Druckers und Gebeten in Versen, bis hin zu experimentellen, transgressiven Texten, die sich mit einer modernen Ambivalenz gegenüber dem Judentum auseinandersetzen.
In einer integrierten literatur- und kulturgeschichtlichen Studie zeigt Hellerstein den immens wichtigen Beitrag der Dichterinnen zur jüdischen Literaturtradition.