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A Generation at War: The Civil War Era in a Northern Community
Preisträger: Avery O. Craven-Preis.
Preisträger: Indiana Center for the Book Award
Bei allem, was über die Auswirkungen des Bürgerkriegs auf den städtischen Nordosten und die südlichen Heimatfronten geschrieben wurde, fehlte bisher ein detailliertes Bild davon, wie er sich auf bestimmte Gemeinden im Kernland der Union im Mittleren Westen auswirkte. Nicole Etcheson bietet eine gründlich recherchierte Mikrogeschichte einer solchen Gemeinde - Putnam County, Indiana, vom Kompromiss von 1850 bis zum Ende der Reconstruction - und zeigt, wie ihre Bürger auf den Krieg reagierten und von ihm betroffen waren.
Eine Generation im Krieg taucht in das Alltagsleben einer Kleinstadt in einem der Vorreiterstaaten des 19. Jahrhunderts ein und betrachtet den Bürgerkrieg in einem viel breiteren chronologischen Kontext als andere Darstellungen. Es erstreckt sich über drei Jahrzehnte, um zu zeigen, wie die Themen der Zeit - insbesondere Ethnie und Sektierertum - zeitweilig die wirtschaftlichen und gemäßigten Sorgen verdrängten, wie sich die rassistischen Einstellungen der Weißen im Norden änderten und wie eine Generation junger Männer und Frauen mit der transformierenden Erfahrung des Krieges zurechtkam.
Etcheson verknüpft eine beeindruckend breite Palette von Themen miteinander. Anhand der Themen Mäßigung und Alkohol veranschaulicht sie Nativismus und Klassenbewusstsein, während sie anhand der Schilderung eines Mordes Ethnizität, Politik und Geschlecht untersucht. Sie zeigt auf, wie einige Frauen ihre Abhängigkeit aufrechterhalten wollten und wie der Krieg anderen die Unabhängigkeit schenkte, da die Renten es ihnen ermöglichten, ohne einen männlichen Versorger zu überleben. Und sie schildert die wichtigste Veränderung in den Beziehungen zwischen den Ethnien: Schwarze waren in den 1850er Jahren aus Indiana ausgeschlossen worden, wurden aber 1880 in Putnam County aufgenommen.
Etcheson personalisiert all diese Themen durch menschliche Geschichten und erweckt Menschen zum Leben, die zuvor von der Geschichte ignoriert wurden, seien es Veteranen, die die Anerkennung ihrer Opfer forderten, Frauen, die sich gegen den Alkoholkonsum aussprachen, oder Copperheads, die gegen die Republikaner demonstrierten. Die Einführung der Ethnie bei den North Carolina Exodusters ist ein besonders effektives Mittel, um zu sehen, wie der durch Lincolns Krieg freigesetzte Idealismus den Norden beeinflusste. Etcheson hilft uns auch zu verstehen, wie die weißen Südstaatler versuchten, das Land auf der Grundlage eines gemeinsamen weißen Rassismus wiederzuvereinigen.
Anhand von persönlichen Unterlagen, Lokalzeitungen, Rentenanträgen, Exoduster-Pamphleten und vielem mehr zeigt Etcheson, wie die Mikrogeschichte dazu beiträgt, größeren Ereignissen eine neue Bedeutung zu verleihen. A Generation at War öffnet ein neues Fenster zu den Auswirkungen des Bürgerkriegs auf den agrarischen Norden.