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A Culture of Light: Cinema and Technology in 1920s Germany
Das Kino ist ein Medium des Lichts.
Und während des Aufstiegs der Weimarer Republik zur technischen Moderne wurde das Licht - insbesondere die Darstellungsmöglichkeiten des elektrischen Lichts - zum Bindeglied zwischen der Kinoleinwand und den rasanten Veränderungen, die das deutsche Leben umgestalteten. In Frances Guerins fesselnder Geschichte des deutschen Stummfilms der 1920er Jahre ist der innovative Einsatz von Licht der Dreh- und Angelpunkt, um den sich eine neue Vorstellung von einem nationalen Kino und einer nationalen Kultur entwickelt.
Guerin zeigt ein nächtliches, von Licht durchflutetes Deutschland - elektrische Reklametafeln, Schaufenster, Polizeischeinwerfer - und zeigt, wie dieses Element der Inszenierung sowohl die Chancen als auch die Ängste im Zusammenhang mit Modernität und Demokratie widerspiegelt. Guerins Interpretationen konzentrieren sich auf den Einsatz von Licht in Filmen wie Schatten (1923), Variete (1925), Metropolis (1926) und Der Golem (1920). In diesen Filmen wird das Licht zur Substanz der Bildkomposition, zum Strukturierungsmittel der Erzählung und zum zentralen thematischen Anliegen.
Diese Geschichte entlastet den deutschen Film von der Verantwortung, die politische und ideologische Instabilität dieser Zeit zu erklären, eine Instabilität, die als unsichere Grundlage des Nationalsozialismus gilt. Indem es diese zweifelhafte Verbindung aufdeckt, definiert A Culture of Light das Feld der deutschen Filmwissenschaft neu.