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A Nation of Outsiders: How the White Middle Class Fell in Love with Rebellion in Postwar America
Um die Jahrhundertmitte verliebten sich die Amerikaner zunehmend in Figuren wie Holden Caulfield in Der Fänger im Roggen und Marlon Brandos Johnny in Der Wilde, in Musiker wie Elvis Presley und Bob Dylan und in Aktivisten wie die Mitglieder des Student Nonviolent Coordinating Committee. Diese Emotionen ermöglichten es einigen Weißen aus der Mittelschicht, sich von ihrer eigenen Geschichte zu lösen und sich mit denjenigen zu identifizieren, die zwar keine wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Privilegien besaßen, dafür aber über lebenswichtige kulturelle Ressourcen und eine Gefühlstiefe zu verfügen schienen, die man im "grauen Flanell" Amerika nicht fand.
In dieser umfassenden und lebendig geschriebenen Kulturgeschichte beleuchtet Grace Elizabeth Hale, warum sich so viele weiße Amerikaner aus der Mittelschicht in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Außenseiter sahen und erklärt, wie dieser beispiellose Wandel die amerikanische Kultur und Gesellschaft veränderte. Die Liebe zu Außenseitern gab den Anstoß für die Politik sowohl der Neuen Linken als auch der Neuen Rechten. Von der Mitte der sechziger bis in die achtziger Jahre blühte sie in der Hippie-Gegenkultur, in der Back-to-the-Land-Bewegung, in der Jesus-People-Bewegung und unter fundamentalistischen und pfingstlichen Christen auf, die ihre traditionelle Isolation und ihren Separatismus als Stärke darstellen wollten. Sie veränderte die Bedeutung von "Authentizität" und "Gemeinschaft".
Letztlich bot die Romantik des Außenseiters eine kreative Lösung für einen hartnäckigen kulturellen und politischen Konflikt aus der Mitte des Jahrhunderts - den Kampf zwischen dem Wunsch nach Selbstbestimmung und Autonomie und dem Wunsch nach einem moralisch sinnvollen und authentischen Leben.