
A Poetics of Performance: The Oral-Scribal Aesthetic in Anglophone Caribbean Fiction
A Poetics of Performance untersucht den Einfluss der mündlichen Darbietung auf die karibische Prosa-Literatur. Mit der These, dass die Oratur-Performance das strukturierende Element vieler zeitgenössischer Romane und Kurzgeschichten ist, erweitert dieses Werk den kritischen Konsens darüber, dass karibische mündliche Formen alle Literaturgattungen der Region durchdringen.
Das Buch zeigt auch, wie die formalen und thematischen Synergien zwischen karibischer Oratur und Literatur eine inter-performative Beziehung zwischen den literarischen und performativen Kulturen der Region bilden. Beginnend mit einer retrospektiven Analyse von New Day und The Lonely Londoners, zwei Vorboten einer Ästhetik der Mündlichkeit, bietet A Poetics of Performance neue Lesarten von Fiktionen der Schriftsteller Earl Lovelace, Merle Collins, Marie-Elena John, Marlon James und Colin Channer aus der Zeit nach 1950, die mit Calypso, Reggae und verschiedenen Formen des mündlichen Erzählens in der Karibik verbunden sind.
Bailey erläutert, was man als den folgenreichsten Aspekt der literarischen Selbstgestaltung in der Karibik bezeichnen könnte: eine "Hinwendung nach innen" zu den Ausdrucksmitteln und diskursiven Werkzeugen der Volks- und Populärkultur. Diese Rückbesinnung, so argumentiert sie, hat ihrerseits eine literarische Tradition hervorgebracht, die nicht nur in der Volks- und städtischen Arbeiterkultur begründet ist, sondern zwangsläufig auch in einer frauenzentrierten Poetik.