
A Rhetoric of Becoming: USAmerican Women in Qatar
Studien zur Rhetorik und zum Feminismus.
Herausgeberinnen: Cheryl Glenn und Shirley Wilson Logan.
A Rhetoric of Becoming: USAmerican Women in Qatar bringt den westlichen Feminismus im Ausland in die Komplexität der transnationalen Räume. Nancy Small arbeitet an den interdisziplinären Schnittstellen von Rhetorik, feministischer Theorie, narrativer Forschung und Expat-Studien und verwebt Interviews mit Beobachtungen aus den sechs Jahren, die die Autorin selbst im Nahen Osten gelebt hat.
Es entsteht eine gemeinsame Lebenswelt paradoxer Positionierungen, die auf einer gewissen Ungewissheit, Ermächtigung und Verletzlichkeit, Hypervisibilität und Unsichtbarkeit sowie Freiheit und Zurückhaltung beruhen. Expat-Frauen entwickelten nuancierte rhetorische Strategien, die auf den feministischen Prinzipien des Zuhörens, der Reflexivität und der Anpassung durch und über diese Positionierungen hinaus beruhen. Die Teilnehmerinnen erkannten allmählich das Ausmaß ihrer weißen, westlichen Privilegien und wurden sich folglich der Ungerechtigkeiten in ihrem Umfeld sehr bewusst. Während sie sich ihrer Position und ihrer Macht bewusst wurden, blieben sie jedoch sensibel für ihre eigene Unsicherheit und begrenzte Handlungsfähigkeit. Anstatt sich in ihre goldenen Ghettos im Ausland zurückzuziehen, lernten die Teilnehmer, ihre Position zu nutzen und entwickelten Strategien für den Widerstand gegen ungerechte Systeme. Durch ihre Erzählungen entsteht eine neue feministische Taktik als substanzieller Beitrag zum wissenschaftlichen Feld: Mikropraxis - kleine, zielgerichtete Akte des Widerstands und der Gerechtigkeit - schafft das Potenzial, patriarchale Systeme zu untergraben. Die Ergebnisse dieses Projekts lassen sich leicht in eine breite Palette lokaler Räume importieren, da Globalisierung, Einwanderung und zunehmende Vielfalt - sowie die ständige Anerkennung ungerechter Systeme - die zeitgenössische Relevanz dieser Gespräche deutlich machen.
NANCY SMALL ist Assistenzprofessorin und Leiterin des Studiengangs "First-Year Writing" an der University of Wyoming, wo sich ihre Arbeit auf eine Reihe von Anwendungen des Geschichtenerzählens als rhetorischer Prozess und Produkt konzentriert. In Lehre und Forschung beschäftigt sie sich mit Themen des rhetorischen Feminismus, des öffentlichen Gedächtnisses, der qualitativen Forschungsethik und der interkulturellen Kommunikation. Ihre wissenschaftlichen Projekte wurden in Sammelbänden zum Thema Bildung im Nahen Osten sowie in einer Reihe von Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter Peitho: Journal of the Coalition of Feminist Scholars in the History of Rhetoric & Composition; Kairos: A Journal of Rhetoric, Technology, and Pedagogy und das Journal of Technical Writing and Communication.