Bewertung:

Jeffery D. Longs Buch „A Vision for Hinduism: Beyond Hindu Nationalism“ untersucht die Komplexität der hinduistischen Identität in der Moderne. Es befasst sich mit den Spannungen zwischen hinduistischem Nationalismus und den pluralistischen Wurzeln der hinduistischen Lehren und plädiert für eine Vision des Hinduismus, die zugänglich und universell ist und in den traditionellen Prinzipien der Toleranz und Inklusivität wurzelt. Durch die Brille der Prozesstheologie von Alfred North Whitehead argumentiert Long für die Ausrichtung des Hinduismus an universellen religiösen Wahrheiten und ermutigt zu einem Wandel jenseits des Nationalismus.
Vorteile:Der Text ist zugänglich und fesselnd und macht komplexe hinduistische philosophische Ideen zugänglich. Longs Perspektive als Konvertit verleiht ihm zusätzliche Tiefe und bringt eine einzigartige Sichtweise auf die hinduistische Identität ein. Das Buch liefert ein starkes Argument für die universelle Anwendbarkeit und die dem Hinduismus innewohnende Toleranz, übt wirkungsvoll Kritik an den engen Ansichten des Hindu-Nationalismus und ermutigt zu einem breiteren, umfassenderen Verständnis der Tradition.
Nachteile:Manchen Lesern mag die Anwendung der Prozesstheologie auf den Hinduismus zunächst unkonventionell oder schwer verständlich erscheinen. Es könnte auch der Eindruck entstehen, dass sich das Buch in erster Linie an ein wissenschaftliches Publikum wendet, wodurch es für Gelegenheitsleser möglicherweise weniger zugänglich ist. Darüber hinaus könnte die Kritik am Hindu-Nationalismus bei Personen, die eine traditionellere oder nationalistischere Sicht der hinduistischen Identität haben, keinen Anklang finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
A Vision for Hinduism: Beyond Hindu Nationalism
Zwei radikal unterschiedliche Ideologien konkurrieren derzeit um die Loyalität der Hindu-Gemeinschaft. Eine dieser Ideologien, der Hindu-Nationalismus, betrachtet das Hindu-Sein als gleichbedeutend mit dem Inder-Sein.
Die andere Ideologie, die von Persönlichkeiten wie Sri Ramakrishna und Mahatma Gandhi artikuliert wurde, stellt den Hinduismus als „ewige“ oder „universelle“ Religion dar. Dies ist eine Vorstellung vom Hinduismus, die pluralistisch und allumfassend ist. Der Autor vertritt die Auffassung, dass der Hindu-Nationalismus nicht nur die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften zerstört, sondern auch verhindert, dass der Hinduismus zu einer Weltreligion im eigentlichen Sinne des Wortes wird.
Er präsentiert eine Vision des Hinduismus als eine Tradition, die in der Lage ist, den Weg in eine Zukunft zu weisen, in der alle Weltreligionen komplementäre Visionen einer größeren Realität manifestieren - und an der sie alle auf unterschiedliche Weise teilhaben. Diese radikale religiöse Agenda eröffnet eine neue und aufregende Perspektive für die Hindu- und Südasienstudien gleichermaßen.