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Native Activism in Cold War America: The Struggle for Sovereignty
(Gewinner: Labriola Center Book Award)
Die Blütezeit des indianischen Aktivismus wird im Allgemeinen mit der Besetzung von Alcatraz im Jahr 1969 und dem Longest Walk im Jahr 1978 in Verbindung gebracht.
Doch die amerikanischen Ureinwohner kämpften schon lange gegen die Bundespolitik, die die Souveränität und Selbstbestimmung der Stämme zu untergraben drohte. Dies ist die erste umfassende Studie über den politischen Aktivismus der amerikanischen Indianer in den entscheidenden Jahren, die sich auf die weitgehend vernachlässigten frühen Bemühungen der Bewegung konzentriert, bevor Alcatraz oder Wounded Knee die nationale Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die späten 1960er Jahre deckt Daniel Cobb die von früheren Aktivisten gelegten Grundlagen auf. Er stützt sich auf Dutzende von Interviews mit wichtigen Akteuren, um unsagbare Geschichten zu erzählen, sowohl von scheinbar bekannten Ereignissen wie der Indianerkonferenz in Chicago als auch von weniger bekannten wie der Teilnahme von Ureinwohnern an der Poor People's Campaign von 1968. Nebenbei stellt er dem Leser eine Reihe von bisher vernachlässigten, aber äußerst wichtigen Aktivisten vor: Mel Thom, Tillie Walker, Forrest Gerard, Dr. Jim Wilson, Martha Grass, und viele andere.
Cobb nimmt die Leser mit in die frühe Bewegung - von D'Arcy McNickles Gründung der American Indian Development, Inc. und Vine Deloria Jr.'s Amtszeit als Exekutivdirektor des National Congress of American Indians bis hin zu Clyde Warrior's Führung im National Indian Youth Council - und beschreibt, wie frühe Aktivisten Verbindungen zwischen ihrem Kampf und antikolonialistischen Bewegungen in der Dritten Welt schmiedeten. Er beschreibt auch, wie die "Community Action Programs" des "War on Poverty" das Indianerland veränderten, indem sie Bürokraten und Stammesführer gleichermaßen in neuen politischen Fähigkeiten schulten und den Aktivisten den nötigen Einfluss verschafften, um die Bewegung zur Selbstbestimmung voranzutreiben.
Dieses Buch zeigt, wie Ureinwohner, die sich nie militant verhielten - und andere, die es taten -, einen wichtigen Beitrag als Aktivisten leisteten, lange bevor das American Indian Movement auf den Plan trat. Indem er die Rolle früher Intellektueller und Aktivisten wie Sol Tax, Nancy Lurie, Robert K. Thomas, Helen Peterson und Robert V. Dumont hervorhebt, stellt Cobb die Bemühungen von AIM in einen viel breiteren Kontext und zeigt, wie die Ureinwohner die Politik der Bürgerrechte des Kalten Krieges in die Sprache der Stammessouveränität übersetzten.
Cobbs bahnbrechende Studie voller faszinierender Porträts erweitert unser Verständnis des politischen Aktivismus der Indianer und leistet einen wichtigen Beitrag zur Forschung über den Krieg gegen die Armut, die 1960er Jahre und die Politik und sozialen Bewegungen der Nachkriegszeit.