Bewertung:

David Lehmans „Hundert Autobiografien“ ist eine ergreifende und humorvolle Sammlung von Reflexionen, die er während seines Kampfes mit fortgeschrittenem Blasenkrebs geschrieben hat. Das Buch zeichnet sich durch die Vielfalt der Themen und Emotionen aus, die Memoiren, Gedichte und persönliche Essays miteinander verbinden und ein lebendiges Porträt des Lebens und der Kämpfe des Autors schaffen.
Vorteile:Der Schreibstil ist meisterhaft und fesselnd und zeigt trotz des ernsten Themas Humor und Widerstandsfähigkeit. Die Bandbreite der Themen ist umfangreich und ansprechend, mit Reflexionen über das Leben, die Literatur und persönliche Erfahrungen. Lehmans Fähigkeit, sowohl die Schwere der Krebsbehandlung als auch heitere Momente einzufangen, verleiht der Erzählung Tiefe.
Nachteile:Einige Leser könnten die Thematik als emotional herausfordernd oder schmerzhaft empfinden, insbesondere wenn sie selbst Erfahrungen mit Krebs haben. Der Wechsel zwischen ernstem und humorvollem Ton könnte nicht bei jedem auf Gegenliebe stoßen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
One Hundred Autobiographies: A Memoir
In One Hundred Autobiographies (Hundert Autobiografien) setzt der Dichter und Gelehrte David Lehman das ganze Ausmaß seiner intellektuellen Fähigkeiten ein, um mit einer erschreckenden Diagnose und einer schmerzhaften Krebsbehandlung fertig zu werden. Ungeachtet der lähmenden medizinischen Prozeduren schrieb Lehman jeden Tag während der Chemotherapie und in der Zeit nach der radikalen Operation. Mit seinem charakteristischen Witz und seiner Vorstellungskraft verwandelt er die Details seines Innenlebens in eine Prosaerzählung, die reich an Ereignissen und mentalen Reisen ist. Der Leser reist mit ihm von den ersten furchtbaren Symptomen bis zu den sonnigen Tagen der Genesung.
Diese "falschen Memoiren", wie er sie ironisch nennt, bestehen aus einhundert kurzen Vignetten, die eine Lebensgeschichte erzählen. One Hundred Autobiographies ist vollgepackt mit Einsichten und Erleuchtungen, die sich für angehende Schriftsteller als ebenso unentbehrlich erweisen könnten wie Rilkes Briefe an einen jungen Dichter.
Vor der Kulisse Manhattans zitiert Lehman John Ashbery, Kenneth Koch, Edward Said und Lionel Trilling zu seinen Mentoren. Dostojewski taucht auf, ebenso wie Graham Greene. Keith Richards und Patti Hansen treten auf, Edith Piaf singt, Clint Eastwood rettet die Nachbarschaft, und das Rat Pack ist mit von der Partie. Diese und andere Avatare der Populärkultur helfen Lehman, seiner eigenen Sterblichkeit und Lebensgeschichte einen Sinn zu geben.
One Hundred Autobiographies enthüllt das beeindruckende Porträt eines Geistes, der gegen den Strom schwimmt, sich seinem eigenen Untergang stellt, überlebt und durchhält.