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Empire Building: The Construction of British India 1690-1860
Empire Building ist eine neue Darstellung des Einflusses der East India Company auf Indien, die sich darauf konzentriert, wie sie die gebaute Umwelt des Subkontinents im Kontext von Verteidigung, Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung veränderte.
Rosie Llewellyn-Jones untersucht diese Initiativen unter dem Aspekt des "politischen Bauens" (mit indischen Bauunternehmern und Arbeitern). Eisenbahnen, Docks, städtische Gebäude, Freimaurerlogen, Hotels, Rennbahnen, Kasernen, Friedhöfe, Statuen, Kanäle - alles, was die Briten errichteten, war ein politisches Statement, wenn auch unbewusst; daher geht es in diesem Buch weniger um architektonische Stile als vielmehr um das subtile Eindringen in die Köpfe derer, die diese Bauwerke sahen und nutzten. Im Gegenzug werden die indischen Reaktionen auf die sich verändernde Landschaft bewertet. Die Inder reagierten oft positiv auf neue britische Fertigungstechnologien wie Münzprägung und Schießpulver, während die Briten von den lokalen Methoden lernten und diese adaptierten.
Von Militäringenieuren und Kartografie bis hin zu importierten Rohmetallen und Dampfkraft betrachtet Llewellyn-Jones die sozialen und ökologischen Veränderungen, die der Kolonialismus mit sich brachte. Diese Zeit war gekennzeichnet durch eine Verlagerung von ehemals privaten, von den Indern kontrollierten Funktionen wie Bildung, Unterhaltung, Handel und Heilung hin zu britischen öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten, Theatern, Handelskammern und Krankenhäusern.
Abseits der aktuellen Kolonialismusdebatten ist dies ein faszinierender Bericht über die physische Umwandlung Indiens während der Zeit der Company.