Bewertung:

Das Buch ist eine visuell ansprechende Sammlung, die Mertons Kunst neben seinen Schriften zeigt und Einblicke in seine Persönlichkeit und seinen kreativen Prozess gewährt. Auch wenn es vielleicht nicht so viele unterschiedliche Zeichnungen enthält, wie einige Fans gehofft hatten, ist es aufgrund der durchdachten Zusammenstellung und der Erforschung von Mertons künstlerischen Inspirationen eine lohnende Lektüre.
Vorteile:Optisch ansprechend, gibt Einblick in Mertons Persönlichkeit, enthält eine gute Auswahl an Kunstwerken und Prosa, durchdachte Essays, beeindruckende Recherchen, zeigt Inspirationsquellen auf, gut zusammengestellt.
Nachteile:Begrenzte Vielfalt bei den Zeichnungen, mögliche Enttäuschung für Fans, die umfangreichere kalligrafische Arbeiten erwarten.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Angelic Mistakes: The Art of Thomas Merton
Einsiedlermönch, spiritueller Sucher, sozialer Aktivist, Mystiker, Schriftsteller und Künstler - all das war Thomas Merton in seinem Leben. Als Autor zahlreicher reifer spiritueller Werke wie The Seven Storey Mountain und New Seeds of Contemplation wurde Merton vor allem durch seine intellektuellen Schriften und seine ständige Suche nach dem Verständnis seiner Beziehung zum Göttlichen bekannt.
In den 1960er Jahren, dem letzten Jahrzehnt seines Lebens, schuf Merton ein Werk der bildenden Kunst, das als Korrelat zu seinen Schriften diente. Die intimen Werke spiegelten seinen persönlichen Weg wider und enthüllten das Innenleben seines Herzens und seines Verstandes auf der Suche nach dem Sinn. Fast vierzig Jahre lang nach seinem Tod blieb sein Werk weitgehend unbekannt und wenig erforscht. Mit diesem Buch tritt Mertons Kunst aus dem Schatten und wird als das gewürdigt, was sie ist.
Der renommierte Autor und Kunsthistoriker Dr. Roger Lipsey bietet eine aufschlussreiche Untersuchung der vielfältigen Einflüsse auf Mertons künstlerisches Werk. Asiatische Kalligrafie und amerikanischer abstrakter Expressionismus spielten ebenso eine wichtige Rolle wie Mertons großer Freundeskreis, zu dem so unterschiedliche Persönlichkeiten wie der katholische Philosoph Jacques Maritain, der Dichter Czeslaw Milosz, der Zen-Gelehrte D. T. Suzuki und der Künstler Ad Reinhardt gehörten - neben vielen anderen.
Das Herzstück des Buches ist natürlich die Kunst selbst, die in einem attraktiven Portfolio mit vierunddreißig repräsentativen Werken präsentiert wird, die jeweils von Auszügen aus Mertons eigenen Schriften begleitet werden. Lipsey liefert eine aufschlussreiche Analyse der einfachen, aber eindrucksvollen Bilder und ihrer Bedeutung für Mertons lebenslangen spirituellen Weg.
Roger Lipsey promovierte in Kunstgeschichte am Institute of Fine Arts der New York University. Er leitet die Muttergesellschaft, die die Zeitschrift Parabola herausgibt, und schreibt seit vielen Jahren über Kunst und Spiritualität. Er ist der Autor von The Spiritual in Twentieth-Century Art, das jetzt in der zweiten Auflage vorliegt. Er lebt in Garrison, New York.