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Early Modern English Literature
Wenn wir uns mit den Schriften Shakespeares und seiner Zeitgenossen beschäftigen, begegnen wir einer Kultur, die uns zu Beginn des 21. Jahrhunderts völlig fremd ist. Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, und so sind auch viele ihrer Texte. Dieses lesenswerte und provokative Buch versucht, unser Verständnis der Literatur der frühen Moderne zu verbessern, indem es die Kontexte wiederherstellt, in denen sie ursprünglich produziert und konsumiert wurde.
Jason Scott-Warren führt uns zurück zu den Höfen, Theatern und Marktplätzen des frühneuzeitlichen Englands und zeigt die vielfältigen Möglichkeiten auf, wie literarische Texte mit Alltagserfahrungen verknüpft wurden, indem er die besonderen sozialen Praktiken, wirtschaftlichen Strukturen und Verhaltensweisen aufdeckt, die ihnen Bedeutung verliehen. Er zeigt, wie die interessantesten Schriften der Epoche durch längst vergessene Vorstellungen von Wissen, Nation, Sexualität und persönlicher Identität geprägt waren. Mit dem Blick eines Anthropologen bietet er detailreiche neue Lesarten von Werken innerhalb und außerhalb des Kanons, die einen Bogen von Erasmus und More bis zu Milton und Behn spannen.
Scott-Warren widersetzt sich der Vorstellung, dass diese Epoche lediglich eine Übergangsstation auf dem Weg vom Mittelalter zur Moderne ist, und zeigt die Besonderheit ihrer literarischen Kultur auf. Er macht den Leser fit für neue Begegnungen mit ihrem außergewöhnlichen textlichen Erbe. Für jeden Studenten, der sich mit dieser Epoche beschäftigt, ist es ein unverzichtbarer Leitfaden, und für Wissenschaftler ist der neue Ansatz erfrischend.