Bewertung:

Das Buch liefert ein überzeugendes Argument für die ethischen Implikationen des Kapitalismus und kritisiert den Sozialismus, indem es den dynamischen Charakter der Märkte und die Rolle der Unternehmer bei der Wertschöpfung hervorhebt. Kirzners Ansatz zur Verteilungsgerechtigkeit wird als innovativ angesehen, da er die Einkommensverteilung auf unternehmerische Entdeckungen und nicht auf den statischen Besitz von Ressourcen stützt.
Vorteile:⬤ Der Autor ist ein angesehener Wirtschaftswissenschaftler, der eine kohärente und klare Argumentation liefert
⬤ er bietet eine neue Perspektive auf die Verteilungsgerechtigkeit
⬤ betont die Rolle des Unternehmertums bei der wirtschaftlichen Wertschöpfung
⬤ kritisiert herkömmliche Ansichten über wirtschaftliche Gerechtigkeit
⬤ enthält Antworten auf Kritik.
Einige Leser mögen mit den Schlussfolgerungen oder dem theoretischen Rahmen von Kirzner nicht einverstanden sein; es kann der Eindruck entstehen, dass das Buch keine breitere Anerkennung findet, insbesondere in bestimmten Regionen wie Frankreich.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Discovery, Capitalism, and Distributive Justice
In Discovery, Capitalism, and Distributive Justice argumentiert Kirzner für die Idee, dass unternehmerischer Gewinn sowohl für eine Wirtschaft wesentlich als auch zutiefst gerecht ist. Kirzner behauptet, dass das Problem der Standardkritik an der kapitalistischen Einkommensverteilung darin besteht, dass der Kapitalismus nicht als "Entdeckungsverfahren" gesehen wird, und argumentiert, dass Produktion und anschließender Gewinn weder automatisch noch garantiert sind.
Dieser wichtige Beitrag zur größeren Debatte über das kapitalistische System klärt zentrale ökonomische Fragen, so dass die positive Wissenschaft der Ökonomie unser Verständnis von Gerechtigkeit in der kapitalistischen Verteilung erhellen kann. Erfolgreiche Produktion resultiert immer aus der Entdeckung einer Möglichkeit, neue Gewinne aus dem Handel zu erzielen, d. h. aus der Entdeckung von unternehmerischem Profit. Kirzner zeigt, dass der Gewinn ein gerechter und fairer Besitz seines Entdeckers ist. Dies nennt er die "Finder-Halter-Regel": "Die Finder-Halter-Regel besagt, dass ein herrenloses Objekt zum gerechten Eigentum der ersten Person wird, die seine Verfügbarkeit und seinen potenziellen Wert entdeckt und es in Besitz nimmt.".
Richard Ebeling rezensierte das Werk 1989 mit den Worten: "Der Kern von Professor Kirzners Argumentation ist, dass jede Entdeckung einer neuen Möglichkeit die Aneignung dessen ist, was noch nicht existierte, bevor ein menschlicher Geist das Potenzial dieses Objekts erkannt hatte." Kirzners Monographie wird hier durch drei wichtige Artikel zum Thema wirtschaftliche Gerechtigkeit, eine Kritik an Kirzners Theorie und eine Antwort von Kirzner auf diese Kritik ergänzt.
Kirzners "Finder-Keeper"-Regel der unternehmerischen Gewinn- und Marktverteilung gilt als eine der wichtigsten Verteidigungen der Einkommens- und Gewinnverteilung im System der freien Marktwirtschaft.
Israel M. Kirzner ist ein führender Ökonom der Österreichischen Schule und emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der New York University.
Peter J. Boettke ist Universitätsprofessor für Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der George Mason University und BB&T Professor für das Studium des Kapitalismus am Mercatus Center. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Living Economics, The Handbook of Contemporary Austrian Economics, und The Elgar Companion to Austrian Economics. Seit 1998 ist er Herausgeber von The Review of Austrian Economics.
Fr d ric Sautet ist außerordentlicher Professor an der Katholischen Universität von Amerika, Fakultät für Wirtschaft und Handel. Er ist Spezialist für die österreichische Marktprozesstheorie und lehrt Entrepreneurship Studies. Er hat an der George Mason University of Paris Dauphine gelehrt. Er ist Autor von An Entrepreneurial Theory of the Firm und hat zahlreiche Publikationen zum Thema Unternehmertum veröffentlicht.