
Epistemologies of Land
Land steht im Mittelpunkt wichtiger öffentlicher Debatten, die von Klimaanpassung über Wohnungsbau und Entwicklung bis hin zu Landwirtschaft und den Rechten indigener Völker reichen. Diese Debatten geraten jedoch häufig ins Stocken, weil die Bedeutung von Land in verschiedenen Kontexten nur unzureichend verstanden wird. Dieser Band, der Spezialisten für Erkenntnistheorie und Land zusammenbringt, ist ein wegweisender Beitrag zum Verständnis von Landwissen als komplexem Faktor in diesen Debatten.
Land ist im Laufe der Geschichte auf erstaunlich unterschiedliche Weise bekannt geworden, aber in den letzten Jahrzehnten hat sich ein bestimmtes Verständnis von Land als Ware weltweit immer mehr durchgesetzt. Dieses Verständnis hat enorm zerstörerische Auswirkungen, nicht nur für viele Menschen und Tiere, die auf und von dem Land leben, das zunehmend für extraktivistische Zwecke angeeignet wird, sondern auch für mögliche Vorstellungen darüber, wie die Menschen in Zukunft mit Land umgehen können.
In Epistemologies of Land (Epistemologien des Landes) rekonstruieren Wissenschaftler, wie das Verständnis von Land historisch auf "Land als Ware" reduziert wurde, welche Folgen dieser epistemologische Wandel hatte und welche alternativen Wege des Landverständnisses dazu beitragen könnten, intellektuell reichhaltige und ökologisch nachhaltige Wege der Beziehung zu dem Land, auf dem wir leben, zu etablieren. Insbesondere zeigt das Buch, wie ein Perspektivenwechsel - die Gesellschaft durch Land zu denken - nicht nur die Grundlage für mehr Wissen über Land legen kann, sondern auch für eine andere Art von Umwelt- und Sozialwissen, das die vergessene Weisheit darüber, wie Menschen und Tiere historisch mit Land in Beziehung standen, zurückgewinnen und dadurch die Art und Weise, wie Land zu unserem täglichen Leben beiträgt, über seine verminderte Bedeutung als wirtschaftliche Ressource hinaus verändern könnte.