Bewertung:

Das Buch bietet eine zum Nachdenken anregende Erforschung der gemeinsamen Gnade und präsentiert eine ausgewogene Sichtweise, wie Christen sich mit einer säkularen Kultur auseinandersetzen und gleichzeitig ihren Glauben bewahren können. Mouw formuliert die Lehre und ihre Implikationen wirkungsvoll, indem er zu einem barmherzigen Umgang mit Nichtgläubigen aufruft und den Sinn für einen kulturellen Beitrag unter Christen stärkt. Während viele Leser die Argumente ansprechend und aufschlussreich finden, äußern einige Bedenken über das Fehlen einer starken biblischen Unterstützung und die spezifische theologische Perspektive des Autors.
Vorteile:⬤ Fesselnde Erzählung, die zum Nachdenken anregt und alternative Perspektiven eröffnet.
⬤ Ausgewogene und christozentrische Behandlung der gemeinsamen Gnade.
⬤ Ermutigt Christen, sich positiv mit Nicht-Gläubigen auseinanderzusetzen und einen Beitrag zur Kultur zu leisten.
⬤ Bietet eine gute Einführung in die gemeinsame Gnade und verwandte theologische Konzepte.
⬤ Kurz und zugänglich, so dass es leicht zugänglich ist.
⬤ Es fehlt an ausreichender biblischer Unterstützung für seine Argumente.
⬤ Setzt einen kuyperianisch-calvinistischen Hintergrund voraus, was nicht bei allen Lesern auf Resonanz stößt.
⬤ Einige Leser haben den Eindruck, dass die Argumente eher logisch als biblisch sind.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
He Shines in All That's Fair: Culture and Common Grace
Wie erklären sich Christen die weit verbreitete Präsenz des Guten in einer gefallenen Welt? Verschiedene theologische Perspektiven haben im Laufe der Jahrhunderte eine Reihe von Antworten auf diese grundlegende Frage gegeben. In "He Shines in All That's Fair" bringt Richard Mouw die historischen Erkenntnisse des Calvinismus auf diese Frage zurück und interpretiert sie für ein breiteres Publikum an der Wende zum einundzwanzigsten Jahrhundert neu.
Mouw untersucht die seit langem bestehenden reformierten Auseinandersetzungen zwischen den Verfechtern der Lehre von der gemeinsamen Gnade und denjenigen, die einen Gegensatz zwischen Kirche und Welt betonen. Die Verfechter der gemeinsamen Gnade erklären das Gute in der Welt, indem sie darauf bestehen, dass Gottes Gnade über die Erlösung hinausgeht und allen Menschen - auch denen, die nicht an Gott glauben - allgemeine Gaben der Schönheit, Tugend und Vortrefflichkeit schenkt. Diejenigen, die die Lehre von der allgemeinen Gnade ablehnen, betonen dagegen die Sündhaftigkeit der Welt und die Notwendigkeit für die Kirche, einen dramatischen Kontrast zu ihr aufrechtzuerhalten. Diese unterschiedlichen theologischen Perspektiven scheinen zwar weit weg und abstrakt zu sein, führen aber zu Fragen mit sehr praktischen Auswirkungen: Welche Gemeinsamkeiten haben Christen mit denen, die nicht dem Glauben angehören? Wie sollten Christen ihre nichtchristlichen Nachbarn behandeln? Wie sollten Christen mit der Welt um sie herum umgehen? Missbilligt Gott, wenn Christen enge Freundschaften mit Menschen schließen, die "von dieser Welt" sind? Sollten sich Christen mit den Freuden und Sorgen derer identifizieren, die Christus nicht als ihren Retter und Herrn bekennen?
Im Laufe dieses Buches befasst sich Mouw mit diesen Themen und stellt eine Verbindung zwischen den größeren theologischen Diskussionen und den drängenden Fragen der heutigen Gesellschaft her. Er betont, dass wir viel von Denkern lernen können, die die Idee der gemeinsamen (nicht rettenden) Gnade abgelehnt haben, aber er verteidigt auch die traditionellen Lehren der gemeinsamen Gnade und zeigt, wie sie eine wichtige Grundlage für die Auseinandersetzung mit den wichtigsten Herausforderungen in der heutigen Kultur bilden. Letztlich plädiert Mouw nachdrücklich für einen Calvinismus, der in der Lage ist, vor den Geheimnissen von Gottes gnädigem Handeln mit allen Menschen - und in der Tat mit der ganzen Schöpfung - in Ehrfurcht zu stehen.
Diese solide begründeten und elegant geschriebenen Kapitel, die im Rahmen der Stob-Vorlesungen 2000 am Calvin College und Calvin Theological Seminary gehalten wurden, bieten ein aktualisiertes, robustes Verständnis der gemeinsamen Gnade, das für jeden, der sich für das Verhältnis von Kirche und Kultur interessiert, von großem Wert sein wird.