
Memory Art in the Contemporary World: Confronting Violence in the Global South
Memory Art in the Contemporary World befasst sich mit dem sich ständig erweiternden Feld der transnationalen Erinnerungskunst, die aus dem politischen Bedürfnis entstanden ist, traumatische historische Vergangenheiten aufzuarbeiten, vom Holocaust über Apartheid, Kolonialismus, Staatsterror und Bürgerkrieg.
Das Buch konzentriert sich auf das Werk mehrerer zeitgenössischer Künstler jenseits des nördlichen Transatlantiks, darunter William Kentridge, Vivan Sundaram, Doris Salcedo, Nalini Malani und Guillermo Kuitca, die alle über historische Situationen reflektieren, die für ihre eigenen Länder spezifisch sind, aber in ihren Arbeiten nachweislich eine transnationale Reichweite haben. Andreas Huyssen betrachtet ihre doppelte Investition in Erinnerungen an staatliche Gewalt und Erinnerungen an die Moderne als zentral für die affektive Kraft ihrer Arbeit.
Dieses zum Nachdenken anregende und höchst relevante Buch reflektiert über die verschiedenen Formen und das kritische Potenzial von Erinnerungskunst in einer zeitgenössischen Welt, die einerseits von der Vergangenheit besessen ist - durch den Bau von Denkmälern und Museen und die Betonung von Retro und Nostalgie in der Populärkultur - und andererseits die historische Amnesie durch eine zunehmend verflachte Vorstellung von Zeitlichkeit fördert, die durch das Internet und die sozialen Medien begünstigt wird.