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Murdered Father, Dead Father: Revisiting the Oedipus Complex
Ermordeter Vater, toter Vater: Revisiting the Oedipus Complex untersucht die progressive Konstruktion des Begriffs der väterlichen Funktion und seine zentrale Bedeutung in der Psychoanalyse. Die Unterscheidung zwischen dem ermordeten (narzisstischen) Vater und dem toten Vater wird als Paradigma für das Verständnis verschiedener Arten von Psychopathologien sowie von Werken der Literatur, Anthropologie und historischen Ereignissen betrachtet.
Es werden neue Begriffe eingeführt, wie z.B. „ein Vater wird geschlagen“, und eine Unterscheidung zwischen dem deskriptiven und dem dynamischen Putsch, die ein Modell für ein psychoanalytisches Verständnis von Zeitlichkeit bietet.
Das Buch enthält eine Reflexion darüber, wie die Konzepte des Todestriebes und des Negativen in ihrer Verbindung mit dem, was sich an der Grenze der Darstellbarkeit befindet, ein Hilfsmittel zum Verständnis von Auschwitz sind, einem Moment des Bruchs in der europäischen Kultur, den der Autor als „den Mord am toten Vater“ charakterisiert. Perelbergs Buch ist ein wichtiger klinischer und intellektueller Wegweiser und wird zur Pflichtlektüre für Psychoanalytiker, Psychotherapeuten, Anthropologen und Historiker sowie für Studenten all dieser Disziplinen.