Bewertung:

Iain Murray analysiert in seinem Buch „Erweckung und Erweckungsbewegung“ die Geschichte des Evangelikalismus in Amerika und konzentriert sich dabei auf den Wandel von echten Erweckungen hin zu Erweckungsbewegungen, wobei er die Folgen dieses Wandels für die heutige kirchliche Praxis hervorhebt. Der Autor legt eine überzeugende, wissenschaftlich fundierte Darstellung vor, die zu einer Rückkehr zum biblischen Verständnis von Erweckung aufruft.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche Recherche und aufschlussreiche Analyse der Geschichte der Erweckungen in Amerika gelobt. Die Leser finden es aufschlussreich und eine wichtige Lektüre, um die Wurzeln des modernen Evangelikalismus zu verstehen. Es wird als fesselnd und geradlinig bezeichnet und liefert wertvolle Lehren aus der Geschichte, die auch heute noch relevant sind. Viele empfehlen es als unentbehrlich für Kirchenführer und alle, die eine echte geistliche Erweckung suchen.
Nachteile:Einige Kritiker argumentieren, dass Murrays Behandlung bestimmter historischer Persönlichkeiten, wie Charles Finney, voreingenommen sein könnte und eine unfaire Analyse nahelegt. Außerdem könnten Leser, die eine modernere Herangehensweise an die Erweckung bevorzugen, das Buch als herausfordernd oder nicht im Einklang mit der heutigen Praxis empfinden. Es wird allgemein befürchtet, dass die Betonung des historischen Kontextes in dem Buch nicht mit den emotionalen oder pragmatischen Ansichten aller Leser über Erweckung übereinstimmt.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Revival and Revivalism
Erweckung und Erweckung verbindet sorgfältige historische Forschung mit populärer und relevanter Darstellung und zeichnet die spirituell epochalen Ereignisse des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts mit den Augen derer nach, die in ihrem Zentrum lebten. Grundlegend für die These des Buches ist die Ablehnung der häufigen Identifizierung von „Erweckung“ mit „Erweckungsbewegung“.
Der Autor zeigt, dass in den meisten Konfessionen während des gesamten Zeitraums von 1750 bis 1858 ein gemeinsames Verständnis der neutestamentlichen Vorstellung von Erweckung vorherrschte. Der Erweckungsgeist hingegen unterscheidet sich sowohl in seinem Ursprung als auch in seinen Tendenzen. Ihr Ethos ist menschenzentriert und ihre Methoden sind zu sehr auf Manipulation ausgerichtet, um eine übernatürliche Erklärung zu erfordern.
Iain Murray argumentiert, dass die Unfähigkeit, diesen Unterschied zu erkennen, viele dazu veranlasst hat, die neue und andersartige Lehre über Evangelisation und Erweckung zu ignorieren, die in den 1820er Jahren populär zu werden begann. Während die Argumente gegen diese Lehre von den Führern des Zweiten Großen Erwachens fast durchgängig vorgebracht wurden, ging ihr Zeugnis unter der Propaganda unter, die ein „neues Zeitalter“ versprach, wenn die Kirchen nur die alten Wege verlassen würden.