Bewertung:

Das Buch wird für seine aufschlussreiche Erforschung der emotionalen Komplexität rund um das Ende von therapeutischen Beziehungen hoch geschätzt, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ruhestand von Therapeuten. Es bietet eine einfühlsame und klare Darstellung und regt gleichzeitig zum Nachdenken über schwierige Themen im Zusammenhang mit dem Ende von Therapien an.
Vorteile:Aufschlussreiche und zum Nachdenken anregende Inhalte zum Thema Therapieende.
Nachteile:Klarer und einnehmender Schreibstil.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Forced Endings in Psychotherapy and Psychoanalysis: Attachment and loss in retirement
Erzwungene Beendigungen in Psychotherapie und Psychoanalyse: Attachment and Loss in Retirement" (Bindung und Verlust im Ruhestand) untersucht die Ambivalenz, die Therapeuten empfinden können, wenn sie eine berufliche Rolle aufgeben, die ihnen Halt gegeben hat. Anne Power untersucht den Prozess der Schließung einer Privatpraxis, von den ersten ethischen Entscheidungen bis hin zum letzten Tag, an dem die Tür des Therapieraums geschlossen wird. Sie stützt sich dabei auf die persönlichen Berichte von Therapeuten im Ruhestand und anderen, die ihren Klienten aus Krankheitsgründen, wegen eines Umzugs, Mutterschaftsurlaubs oder eines Sabbaticals ein Ende aufzwingen mussten.
Ein erzwungenes Ende ist ein Eindringen der eigenen Bedürfnisse des Therapeuten in den therapeutischen Raum. Anne Power zeigt, wie dies die Arbeit beeinträchtigen, aber auch eine Chance für ein tieferes Engagement sein kann. Power stützt sich auf die Bindungstheorie, um zu verstehen, wie das therapeutische Paar mit einer erzwungenen Trennung zurechtkommt, und bezieht Interviews mit Therapeuten ein, die eine vorübergehende Auszeit genommen haben, um die Gemeinsamkeiten der Herausforderungen aufzuzeigen, mit denen diejenigen konfrontiert sind, die ihren Klienten ein Ende aufzwingen müssen.
Forced Endings in Psychotherapy and Psychoanalysis eröffnet einen Bereich, der in der Branche als Tabu galt, so dass künftige Jahrgänge von den Überlegungen und Erkenntnissen dieser früheren Generation profitieren können. Es wird Kliniker bei diesem Übergang unterstützen und zielt darauf ab, eine ethische Praxis zu fördern, damit Klienten nicht unnötigen Risiken durch die plötzliche Beendigung einer langen Behandlung ausgesetzt werden. Dieses Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für praktizierende Psychotherapeuten und Psychoanalytiker sowie für Studenten und Doktoranden der klinischen Psychologie, Psychiatrie und Sozialarbeit.