Bewertung:

Das Buch wird als eine aufschlussreiche Untersuchung ethischer Fragen der Cyber-Kriegsführung angesehen, die eine philosophische Perspektive mit praktischen Einsichten verbindet, obwohl einige Leser der Meinung sind, dass es sich zu sehr auf die Moralphilosophie stützt und nicht auf praktische Überlegungen.
Vorteile:⬤ Klare und detaillierte Einführung in die ethischen Fragen der Cyber-Kriegsführung
⬤ verbindet philosophische Raffinesse mit Kenntnissen der militärischen Kultur
⬤ aufschlussreiche historische Vergleiche und ethische Dilemmas dargestellt
⬤ zugänglich für diejenigen, die das Thema schnell begreifen wollen.
⬤ Moralphilosophie ist möglicherweise ein ungeeigneter Ansatz für die Behandlung praktischer Fragen der Cybersicherheit
⬤ einige Inhalte sind möglicherweise nicht direkt auf aktuelle Cyber-Bedrohungen anwendbar
⬤ mögliche Abkopplung von praktischen Realitäten aufgrund des starken philosophischen Fokus.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Ethics and Cyber Warfare: The Quest for Responsible Security in the Age of Digital Warfare
Von den jüngsten Angriffen Nordkoreas auf Sony bis hin zu den ständigen Berichten über erfolgreiche Hackerangriffe und kriminelle Diebstähle - Cyberkonflikte sind zu einem wichtigen Thema für die Öffentlichkeit geworden. Doch auch wenn die Angriffe auf militärische, zivile und kommerzielle Ziele eskaliert sind, gibt es noch keine klaren ethischen Richtlinien, die für die Cyber-Kriegsführung gelten. Wie der Terrorismus wird auch die Cyber-Kriegsführung gemeinhin als ein Krieg ohne Regeln angesehen. Angesichts der weiten Verbreitung der Cyber-Kriegsführung ist die Entwicklung eines praktischen Moralkodex für diese neue Form des Konflikts wichtiger denn je.
In Ethics and Cyber Warfare befasst sich der international angesehene Ethiker George Lucas mit dem verwirrenden Bereich der Cyberkonflikte. Er vergleicht den staatlich geförderten Hacktivismus mit den transformativen Auswirkungen der irregulären Kriegsführung in konventionellen bewaffneten Konflikten, übt Kritik an rechtlichen Ansätzen der Regierungsführung und skizziert einen neuen Ansatz für die Ethik und die Argumentation des gerechten Krieges. Lucas stützt sich auf die politischen Philosophien von Alasdair MacIntyre, John Rawls und Jorgen Habermas, um einen Rahmen für das Verständnis dieser neu aufkommenden Normen für Cyberkonflikte zu schaffen, und präsentiert schließlich einen professionellen Ethikkodex für eine neue Generation von Cyberkriegern.
Lucas schließt mit einer Diskussion darüber, ob präventive Selbstverteidigungsmaßnahmen - wie die von Edward Snowden aufgedeckten massiven staatlichen Überwachungsprogramme - jemals gerechtfertigt werden können, wobei er kontroverse Themen wie Privatsphäre, Anonymität und öffentliches Vertrauen anspricht. Gut begründet und zeitgemäß, ist Ethik undCyber Warfare ein Muss für jeden, der sich für Philosophie, Ethik oder Cyberkriminalität interessiert.