
Eugene O'Neill's Century: Centennial Views on America's Foremost Tragic Dramatist
Dieser Sammelband zum hundertsten Geburtstag des amerikanischen Dramatikers Eugene O'Neill präsentiert ein Spektrum an kritischen Ansichten, das in seiner Vielfalt und Breite der Wissenschaft ungewöhnlich ist. Autoren aus so unterschiedlichen Bereichen wie der Psychologie, der englischen Literatur, der Germanistik, der Philosophie, den Klassikern und der Theaterwissenschaft bieten neue Perspektiven und tiefgreifende Interpretationen von Amerikas unumstrittenem Weltdramatiker.
Nach der Einleitung des Herausgebers Richard F. Moorton, Jr., in der kritische Probleme der O'Neill-Forschung erörtert werden, gliedert sich das Werk in drei Abschnitte, die sich mit dem Wesen von O'Neills Dramaturgie, den kulturellen und autobiografischen Quellen seiner Kunst und den Herausforderungen, diese Kunst auf die Bühne zu bringen, beschäftigen. Das Spektrum der Aufsätze reicht von der Literaturkritik an O'Neill über psychoanalytische und feministische Interpretationen der Stücke bis hin zu O'Neill in der Übersetzung und einem Blick auf den Dramatiker aus der Perspektive eines Schauspielers.
Ein Essay über O'Neill und den Film enthält einen unschätzbaren Anhang mit Fernsehadaptionen des Dramatikers.
Eugene O'Neill's Century beginnt mit Moortons energischer Verteidigung von O'Neills Tragödie und verortet deren Genialität in der Verletzung intimer Beziehungen, insbesondere der Familie, ein Begriff, der für Aristoteles' Definition der Tragödie entscheidend ist. Die sechs Aufsätze im ersten Teil der Sammlung, O'Neills tragische Kunst, analysieren O'Neills Drama auf seine eigene Art und Weise.
Hier finden sich eine neue Theorie von O'Neills Konzeption des Dramas, ein russisch-formalistischer Ansatz zu Long Day's Journey into Night, eine Analyse der verbalen Gewalt in den Stücken, eine feministische Psychoanalyse von Mourning Becomes Electra, eine Untersuchung der Verfilmungen der Stücke und ein Blick auf O'Neill in der Übersetzung. Die fünf Aufsätze des zweiten Teils, Kunst und Leben: Quellen des Genies" gehen den Einflüssen nach, die das Werk des Künstlers geprägt haben: sowohl in seinem eigenen Leben als auch in anderen Kunstwerken wie Aischylos' Eumeniden. Der dritte Teil, O'Neill auf der Bühne, befasst sich mit O'Neills Werk aus der Perspektive des lebendigen Theaters.
Hier werden die Regieanweisungen des Dramatikers für den Schauspieler im Hinblick auf das Wesen seiner Kunst untersucht und das gemeinsame Streben von O'Neill-Forschern und Theaterpraktikern erkundet. O'Neill-Leser werden diese Präsentation als unverzichtbar empfinden. Sie sollte in den Regalen von Universitäts- und öffentlichen Bibliotheken zu finden sein.