Bewertung:

Idra Noveys neuester Gedichtband ist eine tiefgründige und nachdenkliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen, die das Thema Gefängnisse als Metapher für menschliche Erfahrungen aufgreift. Die Sammlung fängt eine Reihe von Stimmen und Emotionen mit einem strengen und sparsamen Stil ein und lässt den Leser in eine nachdenkliche Kritik daran eintauchen, wie die Gesellschaft miteinander umgeht, verwoben mit persönlichen Erinnerungen.
Vorteile:⬤ Tief reflektierende und aufschlussreiche Poesie, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt
⬤ die Verwendung einer nüchternen und sparsamen Sprache verstärkt die emotionale Resonanz
⬤ eine starke Bildsprache, die sowohl anmutig als auch eindrucksvoll ist
⬤ die Autorin wird für ihren sympathischen Charakter und ihre Offenheit gelobt.
⬤ Einige Leser könnten den Ton zu distanziert oder beobachtend finden
⬤ die Themen könnten sich für manche zu schwer oder unangenehm anfühlen
⬤ die Betonung des emotionalen Aufruhrs könnte nicht jeden ansprechen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Exit, Civilian: Poems
In ihrer zweiten Sammlung geht Idra Novey in Gefängnissen, Gerichtsgebäuden und Höhlen ein und aus, um zu erkunden, was Gefangenschaft im 21. Jahrhundert bedeutet. Jahrhundert bedeutet. Von den piependen Türen eines Gefängnisses in New York bis zum Cellospiel in einem ehemaligen Gefängnis in Chile betrachtet sie Gefängnisse, die geöffnet, geschlossen und umgestaltet wurden, um zu untersuchen, wie das Stigma der Inhaftierung die amerikanischen Familien, einschließlich ihrer eigenen, verändert hat. Novey schreibt über den expandierenden Gefängniskomplex, der einst ein Feld war, und stellt sich vor, was als Nächstes auf die Zivilisten zukommt, die ihn täglich betreten und verlassen.
Zur Verwirrung.
Wir haben ein Gefängnis in den Sand gemalt, das nicht verschwinden wollte.
Nicht einmal unter der Gischt der größten Wellen.
Das abgerissene Bein eines Seesterns klebte an der Tür.
Ein Stück Seegras klebte an den Gitterstäben über den Fenstern.
Die Flut stieg, und wir dachten: Das war's dann wohl mit dem Gefängnis.
Jemand fragte, warum wir dieses Ding gezeichnet haben.
Und ob wir alt würden, wenn wir es so sähen.
Wir fühlten uns gezwungen, ein paar Meter weiter im Sand Liebe zu machen.
Dann zeichneten wir noch eins, nur um zu sehen, ob wir uns wieder lieben würden.