Bewertung:

Das Buch „Family Politics: Domestic Life, Devastation and Survival 1900-1950“ von Paul Ginsborg bietet eine aufschlussreiche Analyse der Familie als historische Institution und ihrer Beziehung zur Regierungspolitik, insbesondere in totalitären Regimen. Es regt den Leser dazu an, über seine eigenen Familienwerte und die Auswirkungen politischer Ideologien auf das häusliche Leben nachzudenken.
Vorteile:⬤ Nachdenklich stimmende Analyse des Familienlebens im historischen Kontext
⬤ regt zum persönlichen Nachdenken über Familienwerte an
⬤ neutraler Schreibstil
⬤ deckt ein breites Spektrum politischer Kontexte ab, einschließlich totalitärer Regime
⬤ bietet wichtige Perspektiven für die Beziehung zwischen Kirche und Staat.
Einige Leser könnten die Thematik als dicht oder komplex empfinden; bestimmte historische Bezüge erfordern möglicherweise Vorkenntnisse für das vollständige Verständnis.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Family Politics: Domestic Life, Devastation and Survival, 1900-1950
Eine Erkundung der erschütternden Geschichte der ersten fünf Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, gesehen durch die Linse der Familien und des Familienlebens
In dieser meisterhaften Geschichte des 20. Jahrhunderts stellt Paul Ginsborg die Familie in den Mittelpunkt - eine neuartige Perspektive, um Schlüsselmomente von Revolution und Diktatur zu untersuchen. Sein bahnbrechendes Buch erstreckt sich über den Zeitraum von 1900 bis 1950 und umfasst fünf Nationalstaaten, die sich in einem dramatischen Wandel befanden: Russland im revolutionären Übergang vom Kaiserreich zur Sowjetunion; die Türkei im Übergang vom Osmanischen Reich zur modernen Republik; Italien vom Liberalismus zum Faschismus; Spanien während der Zweiten Republik und des Bürgerkriegs; und Deutschland vom Scheitern der Weimarer Republik zum nationalsozialistischen Staat.
Ginsborg untersucht die Auswirkungen des politischen Umbruchs und der radikalen Sozialpolitik auf das Familienleben und damit auch die Auswirkungen der Familien auf den revolutionären Wandel selbst. Familien, so zeigt er, erleben nicht nur die Auswirkungen der politischen Macht, sondern sind selbst Akteure im historischen Prozess. Mit biografischen Details und individuellen Familiengeschichten sowie einer faszinierenden Auswahl an Familienfotos und -porträts rückt der Autor menschliche und persönliche Elemente in den Vordergrund.
Vom Ersten Weltkrieg - einem unauslöschlichen Hintergrund und einer prägenden Kraft für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts - über die diktatorische Macht der Nachkriegszeit und familienpolitische Initiativen bis hin zum Ende des Zweiten Weltkriegs wirft dieses Buch ein neues Licht auf die tiefgreifenden Beziehungen zwischen Revolution, Diktatur und Familie.