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Tone
Tone ist eine gemeinschaftliche Studie über den literarischen Ton, ein notorisch schwieriges und schlüpfriges Thema für die Kritik. Der Ton ist sowohl körnig als auch global und durchdringt einen Text mit Gefühlen. Er ist so schwer zu fassen, dass die Reaktionen darauf oft die vage Form von „Ich erkenne ihn, wenn ich ihn sehe“ annehmen.
In Tone geht eine kooperative Autorenstimme unter dem Namen Committee to Investigate Atmosphere von der Prämisse aus, dass der Ton eine Beziehung ist, die eher zu einer gemeinsamen Erfahrung als zu einem einzelnen Autor gehört, und dass er durch eine gemeinschaftliche Praxis angegangen werden sollte. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit erforscht das Komitee die Atmosphären, die von Texten von Nella Larsen, W. G. Sebald, Heike Geissler, Hiroko Oyamada, Mieko Kanai, Bhanu Kapil, Franz Kafka, Renee Gladman und anderen ausgehen, und widmet sich dabei den Reibungen politischer Irritationen, dem Hunger nach prekärer und zeitlich begrenzter Arbeit und den einsamen Freuden von Spaziergängen in Städten und Vorstädten.
Diese Studie befasst sich mit einer Reihe von Fragen: Wie wird der Ton durch die Übersetzung gefiltert? Kann ein Text die Gefühle enthalten, die zwischen Mensch und Tier bestehen? Was kann die Aufmerksamkeit für den literarischen Ton über gemeinsam genutzte Räume wie Fabriken, Universitäten und Straßen und die dort stattfindenden Zusammenstöße und Verbindungen aussagen? Auf der Suche und im Gespräch versucht Tone, in literarische Affekte einzutauchen, um die Erfahrung des Lesens - und des Zusammenlebens - zu vermitteln.