Bewertung:

Das Buch regt zum Nachdenken über den Faschismus an, wird aber kritisiert, weil es zu kurz und für ein Laienpublikum nicht ausführlich genug ist. Einige Leser sind der Meinung, dass wichtige Konzepte nicht ausreichend erklärt werden und dass es Vorkenntnisse über andere Werke voraussetzt.
Vorteile:Das Buch regt zum Nachdenken an und enthält interessante Einsichten, was es für diejenigen, die mit den Quellen vertraut sind, wertvoll macht.
Nachteile:Mit nur 120 Seiten wirkt es jedoch übereilt und unvollständig, da wichtige Ideen und Mythen nicht vollständig erklärt werden. Für Leser ohne Vorkenntnisse verwandter Werke kann es eine Herausforderung sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Fascist Mythologies: The History and Politics of Unreason in Borges, Freud, and Schmitt
Für den Faschismus war der Mythos Realität - oder er war realer als die Realität. Die faschistischen Vorstellungen vom Führer, von der Nation, von Macht und Gewalt waren durchdrungen von mythischen Bildern und der Fantasie, die Geschichte zu überwinden. Eine mythologisierte Urvergangenheit sollte den heroischen Umsturz einer entwürdigten Gegenwart inspirieren, um eine gewaltsam erlöste Zukunft zu erreichen. Was ist das Besondere an der faschistischen Mythologie, und wie kann dieser Aspekt des Faschismus seine Gefahren in Vergangenheit und Gegenwart erklären?
Federico Finchelstein stützt sich auf eine bemerkenswerte Kombination von Denkern - Jorge Luis Borges, Sigmund Freud und Carl Schmitt - um den Faschismus als eine Form der politischen Mythenbildung zu betrachten. Er zeigt, dass sowohl Borges' literarisches und kritisches Werk als auch Freuds psychoanalytische Schriften die mythischen und unbewussten Dimensionen der faschistischen Politik betonen. Finchelstein untersucht ihre Vorstellungen vom Selbst, von Gewalt und vom Heiligen sowie die Beziehung zwischen den Opfern faschistischer Gewalt und den ideologischen Mythen der Täter. Er stützt sich auf Freud und Borges, um das Werk verschiedener lateinamerikanischer und europäischer faschistischer Intellektueller zu analysieren, mit besonderem Augenmerk auf die politische Theologie Schmitts. Durch die Gegenüberstellung ihrer Ansätze zur Logik der Unvernunft lotet Finchelstein die Grenzen der Dichotomie zwischen Mythos und Vernunft aus und zeigt die zentrale Bedeutung dieses Gegensatzes für das Verständnis der Ideologie des Faschismus.
In einer Zeit, in der Kräfte, die an den Faschismus erinnern, einen Schatten auf das Weltgeschehen werfen, bietet dieses Buch eine zeitgemäße historische und kritische Analyse der Gefahren des Mythos in der modernen Politik.