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Feeling Modern: The Eccentricities of Public Life
Diese rigorose und originelle Studie verbindet Theorien der öffentlichen Sphäre, des Kinos und der visuellen Kultur mit einem wachsenden Korpus kritischer Arbeiten über den Affekt. Während die Gefühle der Moderne oft entweder als ein Reservoir romantischer Innerlichkeit oder als unmenschliche Feindseligkeit gegenüber Gefühlen beschrieben werden, stellt Justus Nieland diese Vorstellungen in Frage, indem er sich den Gefühlen durch eine Poetik der modernistischen Öffentlichkeit nähert.
Er argumentiert, dass die Modernisten für Gefühle als primär öffentliche Produkte der Moderne eintraten und nicht als Privateigentum des Selbst. Nielands neue Darstellung der revolutionären Gefühlsentwürfe der Modernen bietet auch ein neues Verständnis der modernistischen Öffentlichkeit, das die Selbstdarstellung in populären Theaterräumen und öffentliche Gefühle einschließt, die durch Performance, Film und andere öffentliche Vergnügungen ermöglicht werden. Nieland, der Charlie Chaplin als Verkörperung des modernen „Exzentrikers“ ansieht, untersucht die Wildheit der Gefühle im Werk vieler anderer wichtiger Modernisten, darunter Wyndham Lewis, Sergei Eisenstein, Marsden Hartley, E.
E. Cummings, Joseph Cornell, Nathanael West und Djuna Barnes.
Die Studie spannt einen weiten Bogen über die Literatur der Moderne, den Avantgardefilm, die populäre Performance und die bildende Kunst der Moderne und zeigt, dass exzentrische Gefühle das emotionale Klima der modernen Entfremdung sind. Nieland findet im exzentrischen Herzen der Moderne eine Kritik an der Rolle des emotionalen Anstands im kollektiven Leben und ein Ethos des öffentlichen Verhaltens.
Feeling Modern entdeckt die affektiven und poetischen Dimensionen des öffentlichen Lebens wieder, die es überhaupt lebenswert machen.