
Feminization of Famine - Expressions of the Inexpressible?
Zeitgenössische Darstellungen von Hungersnöten und Katastrophen werden von weiblichen Bildern dominiert. The Feminization of Famine (Die Verweiblichung der Hungersnot) untersucht diese Darstellungen und geht dabei insbesondere auf die Literatur ein, die aus der irischen „Großen Hungersnot“ der 1840er Jahre und der bengalischen Hungersnot der 1940er Jahre entstand.
Kelleher beleuchtet wiederkehrende Motive: die Vorherrschaft von Mutter- und Kinderbildern, die Betrachtung der ausgehungerten Körper von Frauen und das Vertrauen auf die weibliche Figur, um die weitgehend „unaussprechliche“ Realität der Hungersnot auszudrücken. Durch die Frage, was diesen besonders weiblichen Bildern ihre affektive Kraft verleiht, und die Analyse der Reaktionen, die sie hervorrufen, zeigt diese historische Kritik auffällige Parallelen zwischen diesen beiden „großen“ Hungersnöten und aktuellen Darstellungen ähnlicher Naturkatastrophen auf. Kelleher beginnt mit einer kritischen Lektüre der Romane und Kurzgeschichten, die in den letzten 150 Jahren über die irische Hungersnot geschrieben wurden, angefangen bei den Romanen von William Carleton und Anthony Trollope bis hin zu den Schriften von Liam O'Flaherty und John Banville.
Anschließend stellt sie einen weniger bekannten Teil der Literatur vor: die Werke von Frauen. Diese Literatur wird im Zusammenhang mit einer Vielzahl anderer Quellen gelesen, darunter Augenzeugenberichte, Memoiren, journalistische Berichte und die Historiographie der Hungersnot.
Das Buch schließt mit einer Lektüre der Berichte über die Hungersnot in Bengalen aus dem 20. Jahrhundert und zeigt, wie geschlechtsspezifische Darstellungen eine entscheidende Rolle bei der Definition des Begriffs der Hungersnot gespielt haben.