
Fire and Spirit: Inner Land - A Guide Into the Heart of the Gospel, Volume 4
Blitze und Waldbrände konnten die Urmenschen in Angst und Schrecken versetzen, doch sie schätzten das Feuer auch als lebensspendendes Geschenk der Götter. Eberhard Arnold untersucht die Symbolik von Licht und Feuer in der Bibel, der Literatur und der Geschichte, um unser Verhältnis von Liebe und Angst zu Gott zu beleuchten. Der Heilige Geist ist wie das Feuer ein zweischneidiges Schwert: Er bringt den flammenden Zorn des göttlichen Gerichts, der alles verzehrt, was in uns tot und kalt ist, aber auch die strahlende Wärme seiner Liebe, Barmherzigkeit und Erlösung.
Obwohl "Inneres Land" keine ausdrückliche Kritik am Naziregime enthielt, griff es dennoch die Geister an, die die deutsche Gesellschaft zu dieser Zeit bewegten: Rassismus und Bigotterie, nationalistische Inbrunst, Massenhysterie und Materialismus. Insbesondere das Kapitel "Licht und Feuer" war eine bewusste öffentliche Stellungnahme in einem entscheidenden Moment der deutschen Geschichte. Eberhard Arnold schickte Hitler am 9. November 1933 ein Exemplar. Eine Woche später führte die Gestapo eine Razzia in der Gemeinde durch und durchwühlte das Arbeitszimmer des Autors. Nach dieser ersten Razzia bittet Eberhard Arnold zwei Freunde, die bereits gedruckten Signaturen von Inneres Land in wasserdichte Metallkisten zu verpacken und nachts zur Sicherheit zu vergraben. Später gruben sie das Innere Land aus, schmuggelten es außer Landes und veröffentlichten es nach Eberhard Arnolds Tod in Lichtenstein.
Der vierte von fünf Bänden des Inneren Landes, "Feuer und Geist", enthält zwei Kapitel, "Licht und Feuer" und "Der Heilige Geist".
Es ist schwer, die Bedeutung von Innerland zu überschätzen, weder für Eberhard Arnold noch für seine Leser. Es beschäftigte ihn fast sein ganzes Erwachsenenleben lang - vom Ersten Weltkrieg an, als er das erste Kapitel unter dem Titel "Krieg: Ein Aufruf zur Innerlichkeit" veröffentlichte, bis 1935, dem letzten Jahr seines Lebens.
In Metallkisten verpackt und nachts vergraben, um es vor den Nazis zu schützen, die ein Jahr vor seinem Tod (und ein Jahr danach) das Arbeitszimmer des Autors stürmten, war Innerland keine offene Kritik an Hitlers Regime. Dennoch griff es die Geister an, die die deutsche Gesellschaft beseelten: ihre mörderischen Züge von Rassismus und Bigotterie, ihre berauschende nationalistische Inbrunst, ihre hirnlose Massenhysterie und ihren vulgären Materialismus. In diesem Sinne steht Innerland im krassen Gegensatz zum Zeitgeist unserer Tage wie zum Zeitgeist des Autors.
Auf den ersten Blick scheint der Schwerpunkt von Innerland die Kultivierung des spirituellen Lebens als Selbstzweck zu sein. Nichts könnte irreführender sein. In der Tat ist Eberhard Arnold der Gedanke, die Art von egoistischer Einsamkeit zu fördern, bei der Menschen ihren eigenen privaten Frieden suchen, indem sie den Lärm und die Hektik des öffentlichen Lebens um sich herum ausblenden, ein Gräuel. Er schreibt in Das innere Leben:
Wir können uns nicht zurückziehen und willentlich blind sein für die überwältigende Dringlichkeit der Aufgaben, die auf die Gesellschaft zukommen. Wir können nicht in einer inneren und äußeren Isolation nach innerer Gelöstheit suchen... Die einzige Rechtfertigung für den Rückzug ins Innere, um dem verwirrenden, hektischen Treiben der heutigen Zeit zu entkommen, wäre, dass dadurch die Fruchtbarkeit bereichert wird. Es geht darum, im Innern durch die Einheit mit den ewigen Kräften eine Charakterstärke zu erlangen, die bereit ist, sich im Strom der Welt zu bewähren.".
B> Innerland ruft uns also nicht zur Passivität, sondern zum Handeln auf.Es lädt uns ein, die Fülle eines für Gott gelebten Lebens zu entdecken. Es öffnet uns die Augen für die Möglichkeiten jenes "inneren Landes des Unsichtbaren, wo unser Geist die Wurzeln seiner Kraft finden kann und uns so befähigt, zu der Lebensbewältigung vorzudringen, zu der wir von Gott berufen sind." Nur dort, so Eberhard Arnold, kann unser Leben in das erhellende Licht des Ewigen gestellt und als das gesehen werden, was es ist. Nur dort finden wir die Klarheit des Blicks, die wir brauchen, um den täglichen Kampf des Lebens zu gewinnen, und den inneren Anker, ohne den wir unseren Halt verlieren werden.