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Fidel Between the Lines: Paranoia and Ambivalence in Late Socialist Cuban Cinema
In Fidel between the Lines zeichnet Laura-Zo Humphreys die sich verändernde Dynamik von Kritik und Zensur im spätsozialistischen Kuba anhand des Kinos nach. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion lockerte der kubanische Staat strategisch die Zensur und versuchte, abweichende Meinungen einzudämmen, indem er ihnen ein Ventil in der Kunst bot.
Parallel zu diesem Wandel gaben ausländische Finanzmittel und digitale Technologien Filmemachern mehr Freiheit, den Staat zu kritisieren als je zuvor, doch diese Öffnungen verschärften auch die politische Paranoia, die die kubanische Öffentlichkeit lange Zeit geprägt hat. Auf der Grundlage von ethnographischer Feldforschung, Textanalyse und Archivrecherche zeigt Humphreys, wie kubanische Filmemacher in der Vergangenheit auf Allegorien zurückgegriffen haben, um ein ambivalentes Verhältnis zur Revolution zu vermitteln, und wie solche Bemühungen in den 1990er Jahren und im einundzwanzigsten Jahrhundert auf neue Formen des Misstrauens stießen.
Jahrhundert mit neuen Formen des Misstrauens konfrontiert wurden. Mit Einblicken, die über Kuba hinausgehen, zeigt Humphreys, was mit der öffentlichen Debatte geschieht, wenn Meinungsfreiheit nicht mehr von Komplizenschaft unterschieden werden kann, und demonstriert, wie die Verbindung von Anthropologie und Filmwissenschaft Licht auf die breitere soziale und politische Bedeutung des Kinos werfen kann.