
Capturing Finance: Arbitrage and Social Domination
Arbitrage - die Handelspraxis, bei der Vermögenswerte auf einem Markt zu einem günstigen Preis gekauft und sofort auf einem anderen Markt gewinnbringend verkauft werden - ist von grundlegender Bedeutung für die Praxis des Finanzhandels und das wirtschaftliche Verständnis der Funktionsweise der Finanzmärkte. Da Händler Transaktionen schnell abschließen und das Geld anderer Leute verwenden, gilt Arbitrage als risikolos.
Doch trotz der Rhetorik des risikolosen Handels führte die Arbitrage bei hypothekarisch gesicherten Wertpapieren zur Finanzkrise 2008. In Capturing Finance bietet Carolyn Hardin eine neue Sichtweise auf Arbitrage als Mittel zur Wertschöpfung im Finanzkapitalismus. Sie zeigt, wie Arbitrage auf einem System abstrakter Beherrschung beruht, das auf Risiko basiert.
Die verbreitete Überzeugung, dass die Aufnahme von Schulden notwendig ist, um sich das tägliche Leben leisten zu können, und dass Investitionen notwendig sind, um das Alterseinkommen zu sichern, zwingt den Einzelnen dazu, Risiken einzugehen, während die Finanzinstitute Gewinne anhäufen. Hardin besteht darauf, dass die Abschwächung der schlimmsten Folgen des Finanzkapitalismus, wie z.
B. die Aufrechterhaltung von Klassen- und Rassenungleichheiten, die Infragestellung der Narrative erfordert, die das Risiko als notwendiges Element des Finanzkapitalismus wie auch des gesellschaftlichen Lebens im Allgemeinen naturalisieren.