Bewertung:

Das Buch „Fit to be Citizens?“ von Natalia Molina untersucht die Rassifizierung mexikanischer, chinesischer und japanischer Einwanderer im Los Angeles des frühen 20. Jahrhunderts und die Entwicklung der öffentlichen Gesundheitspolitik, die sich unverhältnismäßig stark gegen diese Gemeinschaften richtete. Die Autorin schildert auf fesselnde Weise, wie rassistische Wahrnehmungen den öffentlichen Gesundheitsdiskurs und seine Auswirkungen auf marginalisierte Gruppen prägten, und bietet gleichzeitig Einblicke in die Hoffnung und die kollektive Mobilisierung gegen Diskriminierung.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert, interdisziplinär und sehr gut lesbar. Es vermittelt ein tiefes Verständnis für den historischen Kontext von Ethnie und Staatsbürgerschaft und dessen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und die Einwanderergemeinschaften. Die Rezensenten lobten das Buch als Pflichtlektüre für Studenten und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen sowie für den allgemeinen Leser, der sich mit Fragen der Ethnie und der öffentlichen Gesundheit beschäftigt.
Nachteile:In den Rezensionen werden keine größeren Nachteile genannt, obwohl ein Rezensent darauf hinweist, dass ein breiteres Spektrum von Rassengruppen notwendig ist, da sich der Autor hauptsächlich auf Mexikaner konzentriert, obwohl diese in der Erzählung sehr präsent sind.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Fit to Be Citizens?, 20: Public Health and Race in Los Angeles, 1879-1939
Das akribisch recherchierte und wunderschön geschriebene Buch Fit to Be Citizens? zeigt, wie sowohl die Wissenschaft als auch die öffentliche Gesundheit die Bedeutung von Ethnie im frühen zwanzigsten Jahrhundert prägten. Durch eine sorgfältige Untersuchung der Erfahrungen mexikanischer, japanischer und chinesischer Einwanderer in Los Angeles veranschaulicht Natalia Molina, auf welch vielfältige Weise die örtlichen Gesundheitsbehörden komplex konstruierte Sorgen um die öffentliche Gesundheit nutzten, um rassische Gruppen zu erniedrigen, herabzusetzen, zu disziplinieren und schließlich zu definieren.
Sie zeigt, dass die Rassifizierung der mexikanischen Amerikaner nicht einfach eine Frage des rechtlichen Ausschlusses oder der Ausbeutung der Arbeitskraft war, sondern dass wissenschaftliche Diskurse und Praktiken des öffentlichen Gesundheitswesens eine Schlüsselrolle bei der Zuweisung negativer rassischer Merkmale an die Gruppe spielten. Das Buch geht gekonnt über die binären Gegensätze hinaus, die normalerweise die Arbeiten in ethnischen Studien strukturieren, indem es vergleichende und relationale Ansätze einsetzt, die die Rassifizierung der mexikanischen Amerikaner als eng mit der relativen historischen und sozialen Position der asiatischen Amerikaner, der Afroamerikaner und der Weißen verbunden zeigen.
Das reichhaltige Archivmaterial liefert eine wertvolle Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens in Los Angeles, der Lebensbedingungen mexikanischer Einwanderer und der Art und Weise, in der regionale rassische Kategorien nationale Gesetze und Praktiken beeinflussen. Molinas fesselnde Studie fördert unser Verständnis für die Komplexität der Rassenpolitik und belegt, dass Rassismus nicht statisch ist und dass verschiedene Gruppen zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Plätze in der Rassenordnung einnehmen können.