
Promoting Motivation and Learning in Contexts: Sociocultural Perspectives on Educational Interventions
In der Literatur wird immer wieder auf den Nutzen pädagogischer Maßnahmen zur Verbesserung der schulischen Motivation und damit des Lernens und der Leistungen hingewiesen. Es ist jedoch mittlerweile anerkannt, dass die meisten bestehenden motivations- und lernfördernden Interventionsprogramme auf westlichen Motivations- und Lernperspektiven basieren, wie z.
B. Attributions-, Erwartungswert-, implizite Intelligenztheorien, Selbstbestimmung und selbstregulierte Lerntheorien. Darüber hinaus scheinen empirische Belege für die positiven Auswirkungen dieser Interventionen in erster Linie aus dem nordamerikanischen Umfeld zu stammen.
Die kulturübergreifende Übertragbarkeit und Übersetzbarkeit solcher pädagogischen Interventionen wird jedoch oft eher angenommen als kritisch bewertet und angepasst, bevor sie in anderen Kulturen umgesetzt werden. In diesem Band laden die Herausgeber Wissenschaftler dazu ein, ihre Interventionsarbeit aus einem soziokulturellen Blickwinkel neu zu bewerten.
Unabhängig von den unterschiedlichen theoretischen Perspektiven und Strategien, die sie bei ihren Interventionen anwenden, sind sich diese Wissenschaftler einig, dass es wichtig ist, den soziodemografischen Hintergrund der Schüler und den soziokulturellen Kontext der Interventionen zu berücksichtigen, um den Nutzen solcher Interventionen zu optimieren. Die Kultur in den Mittelpunkt der Gestaltung, Umsetzung und Bewertung von Bildungsmaßnahmen zu stellen, könnte ein Schlüssel sein, um nicht nur die Effektivität und Effizienz von Bildungsmaßnahmen zu erhöhen, sondern auch um sicherzustellen, dass Schüler mit einem breiteren und vielfältigeren Bildungs- und Kulturhintergrund von solchen Maßnahmen profitieren.
Dieser Band bildet die Grundlage für ein tieferes und systematischeres Verständnis kulturell relevanter und reaktionsfähiger Bildungsinterventionen.