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Photography, Trace, and Trauma
Die Fotografie wird oft mit den psychischen Auswirkungen eines Traumas in Verbindung gebracht: Der automatische Charakter des Prozesses, das weit geöffnete Kameraobjektiv und der lichtempfindliche Film zeichnen zufällige Details auf, die vom Fotografen nicht bemerkt werden - ähnlich dem, was passiert, wenn ein traumatisches Ereignis das Bewusstsein umgeht und sich tief im Unbewussten festsetzt.
Fotografie, Spur und Trauma wirft einen bahnbrechenden Blick auf Fotokunst und Werke anderer Medien, die diese wichtige Analogie untersuchen. Margaret Iversen untersucht anhand von Fotografie und Film, Abdrücken, Abreibungen und vielem mehr, wie diese künstlerischen Prozesse als Darstellung oder Simulation eines Rückstands, einer Spur oder eines „Index“ eines traumatischen Ereignisses verstanden werden können.
Diese Ansätze, die einen engen physischen Kontakt oder den Kurzschluss künstlerischer Handlungsfähigkeit beinhalten, werden von Künstlern bevorzugt, die die desorientierende Wirkung und den schwer fassbaren Charakter eines Traumas vermitteln wollen. Das Konzept der Spur, das das Werk einer Reihe zeitgenössischer Künstler - darunter Tacita Dean, Jasper Johns, Mary Kelly, Gabriel Orozco und Gerhard Richter - prägt, erweist sich als unverzichtbar für jede Darstellung der Ästhetik des Traumas; es hat die Geschichte der Fotografie und der Kunst insgesamt unauslöschlich geprägt.